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Frühe Antike: Die Pioniere Griechenlands

Nach dem Untergang der mykenischen Paläste verfiel Griechenland in einen kulturellen Dämmerschlaf. Nur die Bewohner der Insel Euböa ließen die Zeit des Stillstands rasch hinter sich, gründeten Kolonien und trieben erneut Handel mit dem Vorderen Orient. Dort lernten sie auch die Buch­stabenschrift kennen – und erfanden das griechische Alphabet.
Die Pioniere Griechenlands
Um 1200 v. Chr. endete an der Nordküste Kleinasiens ein Krieg, der die antike Welt nachhaltig beeinflussen sollte: Nach zehnjähriger Belagerung nahm das griechische Heer unter der Führung des mykenischen Fürsten Agamemnon die Stadt Troja ein. Ob der Trojanische Krieg aber tatsächlich stattfand, ist in der Forschung stark umstritten.

Neuerdings bringen Archäologen den Troja-Mythos mit den historischen Machtkämpfen zwischen dem Großreich der Hethiter in Klein­asien und jenem der Mykener in Griechenland in Verbindung. Ausgrabungen wie in der Küs­tenstadt Milet lieferten den Beweis, dass sich die Mykener im 2. Jahrtausend v. Chr. in Klein­asien niedergelassen hatten und rege Han­­dels­beziehungen zu anderen Großmächten des Mit­telmeergebiets pflegten. Andererseits erwähnen hethitische Quellen mehrfach Aus­ein­andersetzungen der Mykener mit dem Staat Taruwisa oder Wilusa, den die Hethiter mit Verträgen an ihr Reich banden. Den Namen Taruwisa verknüpfen Forscher mit Troja, Wilusa führen sie auf Trojas zweiten griechischen Namen Ilion zurück. Ausgangspunkt der Streitereien war vermutlich die Kontrolle über die Handelswege im nördlichen Mittelmeergebiet – im Besonderen der handelsstrategisch wichtige Zugang zu den Dardanellen, an deren Einfahrt Troja gelegen war ...

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Um 1200 v. Chr. zerfielen etliche Reiche des Mittelmeerraums. Schuld waren die Seevölker – so lautet eine lang gehegte, aber auch umstrittene These. Doch wer waren die angeblichen Horden, die über die Levante und Ägypten herfielen? Und brachten sie wirklich ganze Zivilisationen zu Fall?

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  • Literaturhinweise
Weiterführende Fachliteratur:
Martin Pruvot, Chantal, Reber, Karl, Theurillat, Thierry (Hg.): Ausgegraben! Schweizer Archäologen erforschen die griechische Stadt Eretria. Ausstellungskatalog Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig, 22. September 2010 bis 30. Januar 2011. Schwabe, Basel 2010
Latacz, Joachim, Greub, Thierry, Blome, Peter, Wieczorek, Alfred (Hg.): Homer. Der Mythos von Troia in Dichtung und Kunst. Ausstellungskatalog Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig 16. März bis 17. August 2008, Mannheim, Reiss-Engelhorn-Museen mit Curt-Engelhorn-Zentrum 13. September 2008 bis 18. Januar 2009. Hirmer, München 2008
Ridgway, David: The First Western Greeks. Cambridge University Press, Cambridge 1992 (Text in englischer Sprache)
Boardman, John: Kolonien und Handel der Griechen. C.H. Beck, München 1981

Ergänzende Artikel in wissenschaftlichen Publikationen:
Kenzelmann Pfyffer, Anne, Theurillat, Thierry, Verdan, Samuel: Graffiti d'époque géométrique provenant du sanctuaire d'Apollon Daphnéphoros à Erétrie. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 151, S. 51-83, 2005 (Text in französischer Sprache)
Wachter, Rudolf: Die Übernahme des Alphabets durch die Griechen: wie, wann, wo, durch wen und wozu? Eine aktuelle Abwägung der Standpunkte, Argumente und methodischen Ansätze. In: Dimoudis, Nikolaos, Kyriatsoulis, Apostolos (Hg.): Tagung – Die Geschichte der hellenischen Sprache und Schrift. Vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr.: Bruch oder Kontinuität? DZA, Altenburg 1998, S. 345-353

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