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Weinen: Die Sprache der Tränen
Sich mal richtig auszuheulen, tut gut - oder etwa nicht? Kommt ganz darauf an, sagen Psychologen: Weinen ist vor allem ein Signal an unsere Mitmenschen. Nur wenn sie Trost spenden, hellt sich das Gemüt auf.
Bei den alten Griechen durften selbst Helden heulen. Als Odysseus nach langen Abenteuern zu seiner Frau Penelope zurückkehrte, "schwoll ihm sein Herz von inniger Wehmut: Weinend hielt er sein treues, geliebtes Weib in den Armen", lesen wir bei Homer. Heutzutage gilt der Tränenfluss indes eher als Zeichen von Schwäche – bei beiden Geschlechtern. Trotzdem weinen in Deutschland Frauen im Schnitt 3,3-mal pro Monat, Männer immerhin halb so oft. Dazu braucht es keine großen Momente wie eine Hochzeit, eine Beerdigung oder ein bewegendes Wiedersehen: Oft sind kleine, alltägliche Ärgernisse, ein rührseliger Film oder sentimentale Musik die Auslöser. Warum aber Menschen – und wahrscheinlich nur Menschen – überhaupt heulen, ist Forschern noch immer ein Rätsel.
"Verglichen mit der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur, die es über Emotionen gibt, wissen wir erstaunlich wenig über das Weinen", sagt Ad Vingerhoets von der Universität Tilburg. Den niederländischen Psychologen beschäftigt vor allem die Frage, warum es bislang nicht gelungen ist, eine gängige Volksweisheit auch experimentell zu bestätigen: dass es guttut, sich mal richtig auszuheulen. Doch diese Vorstellung, bekannt als "Katharsis" (griechisch: Reinigung), steht wissenschaftlich auf tönernen Füßen ...
"Verglichen mit der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur, die es über Emotionen gibt, wissen wir erstaunlich wenig über das Weinen", sagt Ad Vingerhoets von der Universität Tilburg. Den niederländischen Psychologen beschäftigt vor allem die Frage, warum es bislang nicht gelungen ist, eine gängige Volksweisheit auch experimentell zu bestätigen: dass es guttut, sich mal richtig auszuheulen. Doch diese Vorstellung, bekannt als "Katharsis" (griechisch: Reinigung), steht wissenschaftlich auf tönernen Füßen ...
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