Hirnforschung: Die Sprache der Wahrnehmung
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Auf halbem Weg muss Esche durch eine schmale Öffnung in einer Trennwand rennen, deren Weite wir jedes Mal ein wenig verstellen. Ihre Aufgabe: Sie soll auf Anhieb bewerten – durch Wahl der richtigen Futterstelle –, ob die Lücke diesmal breiter oder enger ist als beim vorangegangenen Versuch. Trotz der totalen Dunkelheit gelingt ihr das hervorragend, allein mit Hilfe ihrer Schnurrhaare.
Denn Esche ist eine Ratte. Berührungen an den Spitzen ihrer Vibrissen spürt sie so genau, dass sie noch Unterschiede der Durchgangsweite von wenigen Millimetern in kaum 150 Millisekunden korrekt erfasst. In neun von zehn Fällen läuft sie danach ohne jedes Zögern zur richtigen Futterstelle.
An der Basis eines jeden Spürhaars sitzen dicht bei dicht viele so genannte Mechanorezeptoren. Solche Tastsinnesorgane übersetzen die wichtigen Merkmale eines Berührungsreizes – ob bei Nager oder Mensch – in eine Sprache, die das Gehirn versteht: Elektrizität.
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