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Ethik: »Die Übergänge sind fließend«

Der Ethiker Joachim Boldt über künstliche Lebewesen, Patentierungen und Enhancement.
Joachim Boldt

Die Bottom-up-Biologie möchte aus Biomolekülen künstliche Strukturen erschaffen, die Merkmale von Lebewesen aufweisen. Ab wann lassen sich solche Strukturen als echtes Leben ansehen?

Eine konkrete Schwelle gibt es wohl nicht, weil die Übergänge fließend sind und wir keine punktgenaue Definition davon haben, was Leben ist. Selbst aus der Natur kennen wir Übergangsformen wie die Viren. Doch wenn es gelänge, Strukturen zu entwickeln, die alle wichtigen Kriterien des Lebens erfüllen – Stoffwechsel, Evolutionsfähigkeit und so weiter –, dann müsste man wohl von Leben sprechen.

Welche Merkmale muss ein System unbedingt haben, um als lebend zu gelten?

Hierzu existiert kein echter Konsens. Aus meiner Sicht ist ganz entscheidend, dass ein solches System sich gegenüber einer Umwelt selbst erhält und organisiert, wobei es von dieser Umwelt abgrenzbar ist und zugleich mit ihr in Stoffaustausch steht …

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