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TITELTHEMA I: LEIBNIZ UND DIE PHILOSOPHIE: Die vernünftig geordnete Welt

Gottfried Wilhelm Leibniz hat die Synthese von Theologie, Metaphysik und Wissenschaft gesucht – aus heutiger Sicht vergeblich. Zugleich bereitet sein Entwurf einer durchschaubaren und im Grunde harmonischen Welt den Weg in ein neuzeitliches Denken, das bis in die Forschung des 21. Jahrhunderts fortwirkt.
Medaillenentwurf von Leibniz aus dem Jahr 1697

Als Leibniz starb, hinterließ er 200 000 Blätter eigener Notizen und Manuskripte, darunter 15 000 Briefe an über 1000 Korrespondenten. Sie sind erhalten, weil der hannoversche Hof sie beschlagnahmte, fürchtete man doch darin "secreta domus", Staatsgeheimnisse. So wurde ein Schatz bewahrt, der politische Einschätzungen und Aktivitäten, juristische Bedingungen und Beurteilungen, theologische Kontroversen und Vermittlungen, doch auch Bedenken und Weiterführungen der Wissenschaften des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts dokumentiert.

Das Denken und Wirken des Universalgelehrten erstreckt sich auf die verschiedensten Gebiete: Neben der Infinitesimalrechnung, die zur Grundlage der modernen Mathematik wurde, stehen Logikkalküle, Arbeiten zur Zinsrechnung und die Erfindung des Zahlensystems zur Basis 2 (Dual- oder Binärzahlen). Leibniz entwickelt ein Konzept der Physik als Dynamik, fasst Raum und Zeit nicht als absolut, sondern als relational auf und formuliert eine Frühform des Energieerhaltungssatzes. Er erfindet eine mechanische Rechenmaschine und allerlei Verbesserungen für den Bergbau im Harz. Er verfasst ein Rechtsgutachten, das seinem Arbeitgeber, dem Haus Hannover, die Kurwürde einträgt, und arbeitet Vorschläge für eine Justizreform aus. Er erbringt den Nachweis, dass die Welfen vom Haus Este in Ferrara abstammen, betreibt Sprachforschung, bemüht sich um eine Wiedervereinigung der christlichen Kirchen und schreibt sogar einen Bestseller namens "Novissima Sinica" über China. ...

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  • Quellen

Nakagomi, T:Picture of the World as a Quantum Monadistic System. In: NeuroQuantology 4, S. 241 – 248, 2006

Poser, H.: Leibniz‘ Philosophie. Über die Einheit von Metaphysik und Wissenschaft. Meiner, Hamburg 2016

Poser, H.: Von der Theodizee zur Technodizee: Ein altes Problem in neuer Gestalt. Hefte der Leibniz-Stiftungsprofessur 2. Wehrhahn, Hannover 2011

Schepers, H.: Leibniz. Wege zu seiner reifen Metaphysik. Akademie-Verlag, Berlin 2014

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