Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Stellarphysik: Eine neue Sicht auf Supernovae

Wenn ein Stern explodiert, überstrahlt die extreme ­Helligkeit manchmal seine Heimat­galaxie. Nachdem anfangs zwei ­Supernova-Typen ausreichten, um die Stern­explosionen zu klassifizieren, sehen sich die Beobachter inzwischen mit einer fast unüberschaubaren Vielfalt konfrontiert. Im ersten Teil dieses Beitrags geht es vor allem um die Messdaten beobachteter Supernovae. Im zweiten Teil werden die immer subtileren theoretischen Modelle und ­Computersimulationen präsentiert.
Supernova 2011fe

Sternexplosionen wurden schon vor Jahrtausenden beobachtet, jedoch rätselte die Menschheit lange über die Ursache für diese Himmelsphänomene. Erst seit 135 Jahren wissen wir, dass es sich nicht etwa um die aufflammende Geburt eines neuen Gestirns handelt – ganz im Gegenteil: Bei einer Sternexplosion beendet ein Stern seine Existenz auf besonders spektakuläre Weise.

Am 20. August 1885 entdeckte Ernst Hartwig ein solches Himmelsereignis in der Andromedagalaxie (Messier 31, kurz M31). Er war zwar wahrscheinlich nicht der erste Mensch, der diesen Helligkeitsausbruch sah, aber er kommunizierte die Erscheinung in einem Telegramm am 31. August, nachdem er sicher war, dass es sich dabei nicht um reflektiertes Mondlicht handelte. Daher wird die erste extragalaktische Sternexplosion namens S Andromeda ihm zugeschrieben. Die Erkenntnis, dass es sich dabei um etwas ganz Besonderes handelte, verdanken wir dann allerdings erst Knut Lundmark. Im Jahr 1919 schätzte er die Entfernung zu M31 zu 700 000 Lichtjahren ab; etwa viermal näher, als die Andromedagalaxie tatsächlich entfernt ist, wie wir heute wissen. Trotz dieses Fehlers war klar, dass S Andromeda mehr als 1000-mal heller gewesen sein musste als eine normale Nova …

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wie Computer das Lernen lernen

Die Nobelpreise in Medizin oder Physiologie, Physik und Chemie sind vergeben! Erfahren Sie, wie bahnbrechende Forschungen zu microRNA, neuronalen Netzen und Proteinen die Welt verändern.

Spektrum - Die Woche – Eine Sprache für die Welt

Zur lebendigen Diversität unserer Welt gehört auch die Vielfalt der Sprachen, in denen Menschen kommunizieren. Doch könnte es übergeordnet auch eine Sprache geben, in der wir uns alle verständigen - wie Esperanto?

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

  • Literaturhinweise

Gräfener, G.Baldige Explosion zweier verschmolzener Weißer Zwerge. Sterne und Weltraum 1/2020, S. 20–23

Janka,H.-T., Klose, S., Röpke, F.:Supernovae und kosmische Gammablitze. Teil 1: Neue Vielfalt der Erscheinungen. Sterne und Weltraum 3/2011, S. 30–41

Janka,H.-T., Klose, S., Röpke, F.:Supernovae und kosmische Gammablitze. Teil 2: Die allerhellsten Phänomene. Sterne und Weltraum 4/2011, S. 44–52

Phillips, M.M.:The absolute magnitudes of Type IA supernovae. The Astrophysical Journal 413, 1993

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.