Stellarphysik: Eine neue Sicht auf Supernovae
Sternexplosionen wurden schon vor Jahrtausenden beobachtet, jedoch rätselte die Menschheit lange über die Ursache für diese Himmelsphänomene. Erst seit 135 Jahren wissen wir, dass es sich nicht etwa um die aufflammende Geburt eines neuen Gestirns handelt – ganz im Gegenteil: Bei einer Sternexplosion beendet ein Stern seine Existenz auf besonders spektakuläre Weise.
Am 20. August 1885 entdeckte Ernst Hartwig ein solches Himmelsereignis in der Andromedagalaxie (Messier 31, kurz M31). Er war zwar wahrscheinlich nicht der erste Mensch, der diesen Helligkeitsausbruch sah, aber er kommunizierte die Erscheinung in einem Telegramm am 31. August, nachdem er sicher war, dass es sich dabei nicht um reflektiertes Mondlicht handelte. Daher wird die erste extragalaktische Sternexplosion namens S Andromeda ihm zugeschrieben. Die Erkenntnis, dass es sich dabei um etwas ganz Besonderes handelte, verdanken wir dann allerdings erst Knut Lundmark. Im Jahr 1919 schätzte er die Entfernung zu M31 zu 700 000 Lichtjahren ab; etwa viermal näher, als die Andromedagalaxie tatsächlich entfernt ist, wie wir heute wissen. Trotz dieses Fehlers war klar, dass S Andromeda mehr als 1000-mal heller gewesen sein musste als eine normale Nova …
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