Kultur: Die wichtigsten Erfindungen der letzten 2000 Jahre.
Ullstein, München 2000. 215 Seiten, DM 39,90.
Der Literaturagent John Brockman hat als Plauderecke für seine Autoren (und den Rest der Welt) die Website "Edge" (www.edge.org) eingerichtet und die Frage in den Raum geworfen: "Was sind die wichtigsten Erfindungen der letzten 2000 Jahre?" Die Antworten, zwischen Buchdeckel gebunden, sehen immer noch so aus wie eine Website: Die wohlgesetzten Abhandlungen, die Standardantworten geben und begründen ("der Computer", "die Infinitesimalrechnung", "die wissenschaftliche Methode", "der Buchdruck"), wirken langweilig, die exotischen, im Wesentlichen vom Drang zur Originalität motivierten Antworten ("die Batterie", "Brettspiele", "die Thermosflasche", "der Radiergummi") anregend und spritzig. Viele Beiträge beziehen sich auf andere Beiträge, und natürlich wenden einige ein, dass die Frage unscharf gestellt ist: Was macht eine Erfindung zur wichtigen Erfindung? Ihre Folgen für die Menschheit? Wohl kaum, sagt der Kolumnist John C. Dvorak. Die Sprache ist zweifellos eine entscheidende Errungenschaft des Menschen, und die Menschen hätten nie zu sprechen gelernt, wenn sie zuvor nicht hätten grunzen können. Aber deswegen ist die Erfindung des Grunzens nicht die wichtigste.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2000, Seite 110
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben