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Therapeutisches Reiten: Die Zügel in die Hand nehmen

Reiten stärkt Körper und Seele. Das haben inzwischen auch Psychotherapeuten entdeckt: Auf dem Rücken der Pferde lernen ihre Patienten, sich Ängsten zu stellen und Lebensfreude zurückzugewinnen.
Bevor er das erste Mal auf der schwarzen Stute Wichnera saß, hatte Herbert Wessel mit Pferden wenig am Hut. Überhaupt interessierte den 59-Jährigen schon lange gar nichts mehr. Wochenlang verließ der arbeits­lose Schlosser kaum das Bett, schlief mehr als zwölf Stunden am Tag und ignorierte jedes Klingeln des Telefons. Stattdessen grübelte er viel – alles erschien ihm schrecklich sinnlos. Wessel litt an einer schweren Depression. Besorgte Freunde brachten ihn schließlich in das Bezirkskrankenhaus. Als er in eine stationäre Therapie einwilligte, wünschte er sich schlicht, »endlich wieder mal guter Stimmung zu sein« und nicht immer nur mit bleischweren Gliedern im Bett »zu versacken«. Dass ihm dabei ausgerechnet ein Pferd helfen würde, hätte er zu diesem Zeitpunkt für Unsinn gehalten ...

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  • Infos
Literaturtipps

Fachgruppe Arbeit mit dem Pferd in der Psychotherapie, Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten (Hg.): Psychotherapie mit dem Pferd. Warendorf: FN-Verlag 2005.
Elf Psychotherapeuten stellen ihre Arbeit vor.

Prothmann, A.: Tiergestützte Kinderpsychotherapie. Theorie und Praxis der tiergestützten Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen. Frankfurt a. M.: Peter Lang 2006.
Praktische Tipps zur Therapie mit Tieren

Frömming, H.: Die Mensch-Tier-Beziehung. Theorie und Praxis tiergestützter Pädagogik. Saarbrücken: VdM-Verlag 2006.

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