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Astronomie und Praxis: Monatsthema: Doppelsterne: Parcours der Augenprüfer

Am Frühlingshimmel gibt es eine Reihe von Doppelsternen, von denen sich einige mit scharfem Blick getrennt erkennen lassen. Ob als Herausforderung für unsere Augen oder für unser Verständnis der Stellarphysik: Ein genaues Hinschauen lohnt sich allemal!
Der Große Wagen

Doppel- und Mehrfachsterne sind am Himmel sehr verbreitet. Viele erkennt man als solche jedoch erst im Teleskop – wenn überhaupt. Denn sehr enge Doppelsterne lassen sich selbst in großen Fernrohren nicht getrennt erkennen. Erst, wenn man ihr Licht mit Hilfe eines Spektroskops in seine einzelnen Farben zerlegt, verrät sich anhand der Spektrallinien ihre wahre Natur. Dies sind spektroskopische Doppelsterne. Nur dann, wenn die Umlaufbahnen der Sterne weiter sind als die Bahn von Neptun um die Sonne und wenn das Sternsystem weniger als hundert Lichtjahre von uns entfernt ist, ergeben sich am Himmel Winkelabstände im Bereich einiger Bogensekunden, so dass die Sterne des Systems mit einem Amateurteleskop einzeln sichtbar sind.

In vielen Fällen offenbaren sich dann deutliche Farb- und Helligkeitsunterschiede (siehe Bild S. 70 unten). Solche für das Auge reizvolle Kontraste sind auch für Astrophysiker von besonderem Interesse, nämlich als Test ihrer Sternmodelle: Schließlich sind hier zwei Sterne gemeinsam entstanden. Somit sind sie trotz ihrer oftmals unterschiedlichen Massen und Entwicklungszustände genau gleich alt, hatten anfänglich die gleiche chemische Zusammensetzung – und bilden als echter Doppelstern noch heute ein gebundenes System. Der hellere und massereichere Partner mag sich dann bereits zu einem Roten Riesen entwickelt haben, während sich ein masseärmerer Begleiter, der mit seinem Brennstoffvorrat sparsamer umgeht, langsamer entwickelt und daher noch als ganz normaler Stern in reinem Weiß leuchtet …

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Sterne und Weltraum – Ursprung des Lebens

Ist unsere Erde der einzige Planet, der Leben hervorbrachte? Ist das Entstehen von Leben tatsächlich so selten und ist es nicht eine zwingende Konsequenz, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben sind? Wir beleuchten die Entstehung des Lebens auf der Erde und ob sich dieser Vorgang anderswo im Weltraum wiederholen kann. Darüber hinaus informieren wir Sie über das Debakel um Boeings Starliner, das in einem unbemannten Rückflug von der ISS gipfelte. Sie erfahren von einem an der Gaia-Mission beteiligten Insider Details über das bevorstehende Ende der Mission und wir zeigen die erste hochaufgelöste Galaxienkarte des ESA-Teleskops Euclid. Weiter präsentieren wir Ihnen jede Menge astronomische Himmelsereignisse des Jahres 2025 und Sie erhalten den »Astro-Planer 2025«, mit dem Sie keines dieser Beobachtungs-Highlights verpassen.

Sterne und Weltraum – Exoplaneten – Überlebenskünstler um Weiße Zwerge

Mit dem James-Webb-Teleskop wurden wahrscheinlich zwei Weiße Zwerge entdeckt, die von ihren Planeten nach wie vor umkreist werden – wir stellen diese kuriosen Systeme vor und beenden mit dem Bericht über den Parque Astronómico in der chilenischen Atacama unsere dreiteilige Serie »Observatorien«. Neue Erkenntnisse zu Beteigeuze erklären, warum seine stabile Helligkeitsperiode momentan doppelt so schnell schwankt wie zuvor. Darüber hinaus nehmen wir Sie mit in das umgebaute Kepler-Museum in Regensburg und verraten Ihnen, wo Sie im Dezember die Bedeckung des Mars durch den Mond am besten beobachten können.

  • Literaturhinweise

Ake, T. B., Griffin, E.: Giants of eclipse: The zeta Aurigae stars and other binary systems. Astrophysics and Space Science Library Vol. 408. Springer, Cham 2017

Bastian,U.: Ein schönes Paar: Albireo. Sterne und Weltraum 4/2019, S. 36–44

Schanne, L.: Doppelsternen auf der Spur. Sterne und Weltraum 7/2010, S. 68–75

Schröder, K.-P.: Zeta-Aurigae-Systeme: Ein Schlüssel zum Verständnis der Sternwinde Roter Überriesen. Sterne und Weltraum 6/1988, S. 368–372

Schröder, K.-P.: Doppelsterne am Frühlingshimmel. Sterne und Weltraum 4/2018, S. 58–62

Stober, B.: Der Mizar-Test. Spektroskopie mit selbst gebautem Gitterspektrographen. Sterne und Weltraum 6/2005, S. 64–68

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