Werden Mikrokapseln Beschichtungen integriert, eröffnet sich eine schier unglaubliche Zahl von neuen Anwendungsmöglichkeiten. Das jedenfalls vermuten Andreas Dietz und seine Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig. Sie entwickelten ein Verfahren, mit dem sich nur 0,3 – 5000 Mikrometer große Kunststoffkapseln durch elektrolytische Metallabscheidung in Oberflächen einbetten lassen und so ganz neue Schichtfunktionen erzeugen. Lediglich eine Anwendung ist die Überwachung der Funktionsfähigkeit von Verschleißschutzschichten auf Werkzeugen. Dazu wird unter der eigentlichen Schutzschicht eine Materiallage mit Mikrokapseln aufgebracht, die einen Duftstoff enthalten. Sobald die erste Schicht beschädigt ist, werden die Kapseln darunter aufgerissen und der geruchsintensive Stoff tritt aus. Eine "elektronische Nase" kann dann sehr empfindlich darauf reagieren und das Signal zur Maschinenwartung geben. Das Verfahren ersetzt die regelmäßige Kontrolle und erspart damit manchen Maschinenstopp. Verschleiß kann auch vorgebeugt werden, indem Mikrokapseln, die Schmiermittel oder extrem harte Partikel enthalten, eingesetzt werden.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2000, Seite 94
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