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Saudi-Arabien: Durch die Wüste

Lange war westlichen Archäologen das Graben in Saudi-Arabien untersagt. Erst seit dem Jahr 2000 dürfen ­europäische Wissenschaftler Stätten aus vor­islamischer Zeit erforschen – und so eine Lücke in ­der Altertums­kunde des Vorderen Orients schließen.
Einst lag ein See mitten in der Wüste des heutigen Saudi-Arabien. Jahrtausendelang versorgte er die umherziehenden Nomaden mit Wasser. Doch vor rund 7000 Jahren trocknete er aus. Noch heute zeugt ein riesiges Salzlager, eine sebkha, von der einstigen Wasserstelle. Das Erstaunliche: Als das Lebenselixier versiegte, wurden die Menschen dort sesshaft und das Oasenstädtchen Tayma entstand. "Die ersten Nomaden siedelten sich wohl an, um nach dem Wasser zu graben, das hier zuvor für sie und ihre Herden so reichlich vorhanden gewesen war", erklärt Ausgrabungsleiter Arnulf Hausleiter vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI). Dass sie ausgerechnet hier sesshaft wurden, ist nachvollziehbar: Die nächste Oase liegt ungefähr 150 Kilometer weit weg. Zudem liegt Tayma in einem Becken, in dem sich große Grundwasserreserven bilden. Bis heute stößt man an manchen Stellen nur einen Meter unter der Oberfläche auf Wasser.

Wann genau der See versickerte, können Forscher noch nicht mit Sicherheit sagen. Das gilt natürlich auch für den exakten Zeitpunkt der Besiedlung des Gebiets. Die ältesten Fundstücke sind Steingeräte aus dem 5. vorchristlichen Jahrtausend. Bereits im Millennium darauf, dies konnten die Wissenschaftler inzwischen belegen, hielten sich in der Oase Tayma Menschen auf, die Steine be- und verarbeite­ten. Damals wurden hier auch die ersten Nutzpflanzen kultiviert. Ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass zu jener Zeit die ersten Siedler begannen, sich dauerhaft in dieser Gegend niederzulassen, in der einst ein See lag ...

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