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Neuroregeneration: Durchtrennte Nerven bei Affen überbrückt

Forscher haben neuronale Vorläuferzellen in das Rückenmark von Rhesusaffen implantiert, um durchtrennte Nervenbahnen mit neuen Nervenzellen zu überbrücken. Auf diese Weise gewannen die Tiere trotz einer Wirbelverletzung die Kontrolle über Hand und Unterarm zurück. Wie ein Team um Mark Tuszynski von der University of California in San Diego berichtet, verlief der Eingriff bei fünf der neun getesteten Affen erfolgreich. Die Tiere konnten anschließend beispielsweise wieder ihre Finger um eine Orange legen.

Vorherige Untersuchungen hatten offenbart, dass sich die transplantierten Vorläuferzellen, die aus dem Rückenmark eines menschlichen Embryos gewonnen worden waren, wie erhofft zu reifen Nervenzellen ausdifferenzierten. Außerdem bildeten die jungen Neurone bis zu 150 000 Axone aus. Entlang dieser langen Nervenzellausläufer sendet die Zelle ihre elektrischen Signale.

Bereits seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftler, auf ähnlichem Weg Nervenschäden zu reparieren. Erfolg hatten sie bislang jedoch nur bei Nagern. Die Übertragung auf Rhesusaffen, die dem Menschen genetisch deutlich ähnlicher sind, könnte nun erste Tests an menschlichen Patienten möglich machen. Allerdings sind die Wissenschaftler noch weit von einem therapeutischen Einsatz der Methode entfernt. So ist beispielsweise unklar, ob die neu wachsenden Zellen auch weitere Distanzen überwinden können, wie sie bei Wirbelverletzungen im klinischen Alltag auftreten.

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  • Quelle
Nat. Med. 10.1038/nm.4502, 2018
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