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Editorial: Den Mars erleben

Andreas Müller

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie die erfolgreiche Landung des Marsrovers Perseverance am 18. Februar 2021 verfolgt? Mit fast schon routinemäßiger Präzision – vergleichbar zum Vorgänger Curiosity im August 2012 – lief das komplizierte Manöver automatisiert ab, so, wie es die NASA-Verantwortlichen geplant hatten. Die Kapsel mit dem rund eine Tonne schweren, sechsrädrigen Gefährt wurde von Überschallgeschwindigkeit heruntergebremst. Es kam dann sanft auf der Oberfläche des Roten Planeten zum Stehen. Die Weltöffentlichkeit konnte die Geschehnisse nahezu live, auf Grund der Entfernung des Planeten um elf Minuten zeitversetzt, mitansehen. Denn diesmal wurde der Landevorgang sogar gefilmt. Es waren spektakuläre Sequenzen, von denen wir Bilder ab S. 26 präsentieren.

Der Rover ist zudem mit Mikrofonen ausgestattet, so dass wir den Mars erstmals hören können. Zunehmend bekommt man den Eindruck, dass wir Menschen dem Nachbarplaneten auf die Pelle rücken: Die Videos und Tonaufnahmen vermitteln uns das Gefühl, direkt vor Ort zu sein und so die bizarre Landschaft des Mars hautnah zu erleben.

Zum Redaktionsschluss stand der Ausgang eines weiteren Highlights noch nicht fest: der erste Flug einer kleinen Helikopterdrohne auf dem Roten Planeten. Wir halten Sie natürlich auf Twitter @Sterne_Weltraum, spektrum.de und im SuW-Heft auf dem Laufenden, ob der Hubschrauber mit dem Namen Ingenuity abheben und ebenfalls Bilder liefern wird.

Hinter all diesen Großtaten der Ingenieure steht eine Motivation: Wir wollen unseren kosmischen Nachbarn kennen lernen und verstehen. Und gab es auf dem Mars ehemaliges Leben oder existiert eines, das heute noch verborgen ist?

Bei aller Begeisterung für die Technik und die Faszination für extraterrestrische Welten, bleibt die ernüchternde Wahrheit, dass der Mars kein neuer Lebensraum für die Menschheit werden kann. Die Pläne vom Terraforming, der Umgestaltung dieses unwirtlichen zu einem erdähnlichen Planeten, halte ich für utopisch. Lassen Sie uns lieber die Erde bewahren.

Husch ins Heft!
Ihr Andreas Müller

Bahn von (230) Athamantis

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Bahnen von C/2020 R4 (ATLAS) und C/2020 T2 (Palomar)

In den Nächten vom 1. und 2. Mai zieht der Komet C/2020 R4 (ATLAS) am langsameren C/2020 T2 (Palomar) in weniger als einem Grad Abstand vorbei. C/2020 R4 (ATLAS) hat dabei eine Helligkeit von rund 10 mag, C/2020 T2 (Palomar) ist rund 3 mag dunkler. Solche Ereignisse sind selten. Die Beobachtung der Begegnung dürfte sich lohnen.

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NGC5033 Jagdhunde

Aufsuchkarte NGC5033 Jagdhunde

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