Editorial: Die Geheimnisse des Mars
Liebe Leserin, lieber Leser,
Mars, der Rote Planet, ist derzeit bequem am Abendhimmel zu sehen. Um Einzelheiten auf seiner Oberfläche zu erkennen, sind allerdings schon größere Teleskope oder raffinierte Aufnahmetechniken erforderlich. Denn der Planet erscheint uns gegenwärtig nur so groß wie eine Ein-Euro-Münze in rund 400 Meter Entfernung.
Es ist erstaunlich, welch hochwertige Fotos unseren Leser trotz dieser schwierigen Bedingungen immer wieder gelingen. Einige besonders schöne Beispiele zeigen wir in unserer Leserbild-Galerie "Wunder des Weltalls" (S. 86). Solche Aufnahmen sind nur mit modernen digitalen Kameras und ausgeklügelten Bildauswerteverfahren möglich. Besonders perfekt sind die Bilder, wenn sogar die störenden Farbfehler, die von der Erdatmosphäre verursacht werden, kompensiert sind. Dafür gibt es auch auf dem Amateurmarkt so genannte ADC-Korrektoren, die Farbsäume vermeiden und somit dem Foto zu größerer Schärfe verhelfen. Die auf dem Markt erhältlichen Korrektoren stellen wir Ihnen in einem Praxisbericht vor (S. 66).
Möchte man noch mehr vom Mars erfahren als das, was mit optischen Teleskopen zu sehen ist, müssen Messinstrumente an Bord von Raumsonden dorthin gebracht werden. Vor knapp zwei Jahren, im August 2012, gelang die spektakulärste Landung auf dem Roten Planeten: Der Rover Curiosity (zu Deutsch: Wissbegier) enthält das modernste Labor, das bis heute auf einem anderen Himmelskörper zum Einsatz kam. Das Hauptziel dieser Mission ist es, zu klären, ob es einst lebensfreundliche Umweltbedingungen auf Mars gegeben hat. So sucht der Rover gezielt nach Spuren von Wasser auf der Oberfläche und im Gestein. Zudem misst Curiosity die Gehalte von verschiedenen chemischen Elementen und sucht gezielt nach organischen Verbindungen sowie den möglichen Endprodukten von biologischen Prozessen. In unserer Titelgeschichte präsentieren wir Curiositys Ergebnisse aus dem ersten Jahr seines Einsatzes (S. 26).
Herzlichst grüßt Ihr
Uwe Reichert
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