Editorial: Explodiert er, oder explodiert er nicht?
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Stern Beteigeuze im Orion sorgt wieder für Furore. Der Rote Überriese ist 650 Lichtjahre von uns entfernt. Vor wenigen Jahren verringerte sich auffallend seine Helligkeit. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass der Gigant in einer Supernova explodieren könnte. Doch es wurde klar, dass nur Staubwolken seinen Glanz getrübt hatten. Nun hat ein Team eine wissenschaftliche Arbeit publiziert, die uns aufhorchen ließ: Ist die Supernova von Beteigeuze doch bald fällig? Könnte er sogar schon längst explodiert sein? Und stellt das eine Gefahr für die Erde dar? Lesen Sie mehr über dieses spannende Thema ab S. 14.
Die relativistische Kosmologie birgt eine Fülle von faszinierenden Phänomenen, aber auch Fallstricke und Fehlvorstellungen. Hier möchten wir Hilfestellung geben und konnten Veronika Oehl und Matthias Bartelmann als kompetente Autoren gewinnen. Sie widmen sich im zweiten und letzten Teil ihrer Artikelserie »Lichtwege in der Kosmologie« ab S. 24 unter anderem der Frage, was wir überhaupt von unserem Universum sehen können. Dabei stellen sie mit anschaulichen Skizzen fundamentale Begriffe wie Ereignishorizont, Teilchenhorizont und Hubble-Sphäre vor. Sicherlich haben Sie sich bereits gefragt, wohin eigentlich die Energie der stark rotverschobenen Lichtteilchen ferner Galaxien verschwindet. Auch darauf werden Sie eine Antwort erhalten – und ich bin gespannt, ob sie Ihnen schmeckt.
In der Expertenantwort von SuW 6/2023, S. 8, hatten wir den Sternhaufen NGC346 in der Kleinen Magellanschen Wolke kennen gelernt. In ihm entstehen massereiche Sterne. Der Astrophysiker Daniel Pauli präsentiert auf S. 18 einen besonders glücklichen Fund, bei dem zwei Sterne in einem Doppelsternsystem dabei ertappt wurden, wie sie Masse austauschen.
Im Kurzbericht auf S. 21 werden Sie von neuen Beobachtungen von Messier 87 im Virgohaufen erfahren. Der Radioastronom Thomas Krichbaum war daran beteiligt und berichtet über die Jetmaschine im aktiven Zentrum der Riesengalaxie.
Im praktischen Teil wenden wir uns den Planeten Uranus und Mars zu. Martin Stangl ist es gelungen, den fernen Gasriesen am Tag aufzunehmen. Ab S. 62 präsentiert er tolle Bilder und erklärt, wie er sie gewonnen hat. Michael Gottwald hat sich hingegen den Roten Planeten vorgeknöpft und die App GlobeViewer Mars getestet. Über seine Erfahrungen berichtet er ab S. 67.
Kurz vor Redaktionsschluss ist der europäische Forschungssatellit Euclid erfolgreich gestartet. Lesen Sie darüber auf S. 9.
Husch ins Heft! Ihr Andreas Müller
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