Editorial: Mehr als tausend Worte
18 000 Zeichen umfasst, grob überschlagen, ein durchschnittlicher »Gehirn&Geist«-Artikel. Da kann man sich leicht ausrechnen, wie oft ein Redakteur in die Tasten haut, bis ein solcher Beitrag fürs Heft steht: Wir basteln einen verheißungsvollen Einstieg, flechten Beispiele oder Fallgeschichten ein, skizzieren die wichtigsten Studien und suchen ein möglichst rundes Ende. Nach der Lektüre haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, hoffentlich das angenehme Gefühl, ohne allzu große Strapazen etwas Neues gelernt zu haben.
Weil Sprache allein aber nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, beschlossen wir 2013, ausgewählte Inhalte auf eine andere Art zu präsentieren: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. Stellen Sie sich vor, Sie wollten einem Kind die Funktionsweise einer Zahnradbahn erläutern! Erzählen Sie ihm dann von Bolzen, Zahnstangen und L-Profilen? Oder holen Sie fix Zettel und Stift und zeichnen das Ganze auf?
Ähnlich erging es mir, als ich vor einiger Zeit in »Gehirn&Geist« erklären wollte, wie ein Hirnscanner arbeitet. Statt umständlich mit Fachbegriffen zu hantieren, fragte ich unseren Grafiker Martin Müller, ob er die technischen Details nicht zeichnerisch umsetzen kann. So entstand eine wunderbar anschauliche Bildergeschichte, die auch in diesem »Gehirn&Geist«-Spezial ihren Platz gefunden hat (S. 56). Das Heft versammelt die 42 besten Infografiken, die wir gemeinsam mit Müller, Yousun Koh und anderen Illustratoren erstellt haben. Die Themen sind so vielfältig wie die Macharten: Wofür unser Denkorgan so viel Energie benötigt, erfahren Sie beispielsweise ab S. 28. Wie Parasiten das Verhalten ihrer Wirte manipulieren ab S. 44 und woran Sie eine gute Studie erkennen ab S. 60.
Viel Spaß beim Stöbern wünscht Ihre
Anna von Hopffgarten
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