Bild des Monats: Ein Kunstwerk aus Röntgenstrahlung
Eigentlich soll der Neutron Star Interior Composition Explorer (NICER) an Bord der Internationalen Raumstation die Röntgenstrahlung weit entfernter Neutronensterne auffangen. Da sich das Messinstrument jedoch zusammen mit der ISS binnen 93 Minuten einmal um die Erde bewegt, kann es solche Quellen immer nur für kurze Zeit im Blick behalten – anschließend müssen die Forscher NICER in Richtung eines anderen Ziels schwenken. Dabei zeichnet das Gerät weiterhin Daten auf, wodurch Himmelspanoramen wie dieses entstehen. Es basiert auf Messungen aus 22 Monaten und zeigt einerseits mehrere klar identifizierbare Röntgenquellen am Firmament. Links oben ist beispielsweise der so genannte Cygnusbogen als heller Punkt zu sehen, der als Überrest einer Supernova große Mengen Strahlung abgibt. Markant ist auch der Pulsar PSR J1231-1411 links der Bildmitte – bei ihm handelt es sich um einen rasant rotierenden Neutronenstern.
Die geschwungenen Bögen stellen hingegen die Wege dar, auf denen das eng fokussierte Sichtfeld des Detektors von Quelle zu Quelle gewandert ist. Dass NICER auch hier ausschlägt, liegt entweder an Röntgenstrahlen, die abseits der auffälligen Regionen auf den Weg geschickt wurden, oder an versprengten kosmischen Teilchen, die den Detektor treffen. Bahnen, die auf dem Bild besonders hell sind, hat das Instrument oft abgefahren – oder es verbirgt sich in ihrer Nähe eine noch nicht katalogisierte Strahlungsquelle.
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