Altershirndruck: Ein oft verkanntes Leiden
Die Geschichte beginnt mit einer Gemeinheit. Im Juli 1965 erscheint im angesehenen Fachblatt "New England Journal of Medicine" ein Artikel über rätselhaft erweiterte Nervenwasserräume im Gehirn bestimmter Patienten. An dritter Stelle der Autorenliste steht Salomon Hakim, ein junger kolumbianischer Neurochirurg. Er scheint somit einen eher unbedeutenden Rang einzunehmen. Dabei beruht die Veröffentlichung vor allem auf seinen Beobachtungen. Hakim nämlich war auf jene mysteriöse Krankheit gestoßen, von der der Artikel handelt. Dass seine Kollegen sich an ihm vorbei in den Vordergrund drängten, war unfair.
Hakim hatte Demenzkranke untersucht, die an einem Wasserkopf litten. Bei ihnen waren die flüssigkeitsgefüllten Hirnkammern (Ventrikel) also stark vergrößert. Diese Abnormität ging aber nicht, wie sonst häufig der Fall, mit einem erhöhten Hirndruck einher. Dies stellte Hakim fest, indem er eine Kanüle in den Rückenmarkskanal einstach, der unmittelbar mit den Hirnkammern verbunden ist, und so den Druck des Nervenwassers ermittelte.
Die Krankheit, die Hakim erstmals beschrieb, bezeichnen Fachleute heute als idiopathischen Normaldruck-Hydrozephalus. Das bedeutet so viel wie "Wasserkopf bei normalem Hirndruck und ohne erkennbare Ursache". Landläufig spricht man auch von "Altershirndruck". Die Betroffenen zeigen drei Merkmale ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben