Spezial Pubertät I: Ein Schalter fürs Erwachsenwerden
Bei meiner Tochter Clara begann es kurz nach dem zehnten Geburtstag. Ihre Stimmung wechselte plötzlich zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. So kündigte sich eine Lebensphase an, von der unzählige Eltern ein Lied singen können: knallende Türen, Wutausbrüche, blank liegende Nerven. Schuld am "Chaos der Gefühle" ist die stark ansteigende Produktion von Sexualhormonen. Diese beschleunigen die körperliche Entwicklung und führen zur Geschlechtsreife.
Schon lange ist bekannt, dass das Gehirn den Reifungsprozess namens Pubertät (von lateinisch: pubertas = Geschlechtsreife) steuert. Doch erst seit wenigen Jahren sind Biomediziner den Botenstoffen auf der Spur, die dabei als Signalgeber wirken. Eine wesentliche Rolle spielt eine kleine Neuronengruppe im Hypothalamus, die so genannten GnRH-Neurone. Zu Beginn der Pubertät geben diese Zellen schubweise das Gonadotropin freisetzende Hormon (GnRH, von englisch: gonadotropin releasing hormone) ab. Dieser "Pulsgenerator" setzt einen Regelkreis in Gang, der die Entwicklung der Eierstöcke beziehungsweise Hoden fördert. Dadurch steigt die Produktion der Geschlechtshormone, die die Sexualfunktionen von Männern und Frauen steuern ...
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