Paläoanthropologie: Ein weiteres Puzzlestück der menschlichen Evolution
Es sind nur wenige Fossilien, die in Israel ans Licht kamen: Teile eines Unterkiefers und die beiden Scheitelbeine eines Schädels, das rechte immerhin fast komplett. Doch Israel Hershkovitz von der Universität Tel Aviv und sein Team sind davon überzeugt, mit den Knochen die Überreste einer bislang unbekannten Menschenlinie in Händen zu halten. Jenes Individuum, das vor 120 000 bis 140 000 Jahren im heutigen Israel lebte, war nach ihrer Ansicht weder ein Neandertaler noch ein Homo heidelbergensis noch gar ein anatomisch moderner Mensch. Sie nennen es den »Nesher-Ramla-Homo«, nach seinem Fundort.
»Es ist ein sehr interessanter Fund«, meint Jean-Jacques Hublin vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der die Untersuchung bestens kennt, an ihr aber nicht beteiligt war. Über hunderttausende Jahre sei das Gebiet entlang der östlichen Mittelmeerküste – die Levante – ein Treffpunkt unterschiedlichster Menschenlinien gewesen, sagt Hublin. Das zeige sich nun einmal mehr …
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