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Ängstlichkeit: Eine Frage der Mentalität

Pädagogen wissen: Wie wir über unsere geistigen Fähigkeiten denken, hat einen Einfluss auf den Lernerfolg. Wer etwa glaubt, dass Intelligenz eine Eigenschaft ist, die sich im Lauf des Lebens steigern lässt, der kann besser mit schwierigen Aufgaben und Rückschlägen umgehen.

Psychologen um Hans Schroder von der Michigan State University übertrugen diese Erkenntnis nun darauf, wie Menschen über Gefühle denken. Sie fragten rund 1700 studentische Probanden, ob sie ihre eigene Ängstlichkeit für gleich bleibend oder für veränderbar halten. Daneben erfassten die Forscher psychische Probleme der Teilnehmer und wollten wissen, wie viele Schicksalsschläge sie schon erlitten hatten, beispielsweise Verkehrsunfälle, körperliche Angriffe oder den plötzlichen Tod eines nahestehenden Menschen.

Befragte mit einem "dynamischen" Ängstlichkeitskonzept waren insgesamt psychisch gesünder. Insbesondere schien diese Mentalität auch widrige Lebensereignisse abzufedern: Bei Probanden, die ihre Ängstlichkeit für angeboren und unveränderlich hielten, gingen mehrere solcher belastenden Erfahrungen mit erhöhter Depressivität, mit mehr posttraumatischen Stresssymptomen und Drogenkonsum einher. Unter jenen, die ihre Ängstlichkeit als wandelbar ansahen, war dieser Zusammenhang weniger ausgeprägt. Eine "Wachstumsmentalität" in Bezug auf die eigenen Gefühle könne Menschen offenbar helfen, besser mit Stress und schwierigen Erlebnissen umzugehen, schlussfolgern die Forscher.
  • Quellen
Pers. Individ. Dif. 110, S. 23–26, 2017

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