Paläontologie: Eine Million Jahre alte Mammut-DNA
Drei Zähne, drei Rekorde: Nie zuvor haben Fachleute älteres Erbgut untersucht, als es Love Dalén vom Zentrum für Paläogenetik in Stockholm und seinen Kollegen jetzt gelungen ist. Das Team hat DNA aus drei Mammutbackenzähnen analysiert. Zwei lagen eine Million Jahre lang im Dauerfrostboden Sibiriens, der dritte immerhin noch an die 800.000 Jahre. Selbst er allein hätte für einen Rekord gesorgt: Die älteste davor isolierte DNA aus Zellkernen stammte von einem Pferd, das vor 560 bis 780 Jahrtausenden verendet ist.
Die dreifache Sensation erlaubt den Forschern einen tiefen Blick in die Familiengeschichte der Mammuts, jener ausgestorbenen Tiere aus der Familie der Elefanten, die vor rund fünf Millionen Jahren erstmals in Afrika auftauchten. Einige Vertreter dieser Gattung, die mit den Asiatischen Elefanten verwandt war, wanderten später in den kühleren Norden aus und verbreiteten sich in Europa und Asien. Dort passten sie sich an die Bedingungen der wiederkehrenden Kaltzeiten an, in denen mächtige Eismassen ein ums andere Mal nach Mitteleuropa vorstießen und Kältesteppen entstanden, wo die Tiere reichlich Gras und Kräuter fanden.
Ähnlich wie in Europa und Asien änderte sich das Klima damals auch in Nordamerika. Weil der Meeresspiegel während der Kaltzeiten um 120 bis 130 Meter tiefer lag als heute, konnten Mammuts über die trocken gefallene Bering-Straße problemlos von Sibirien nach Alaska stapfen. Tatsächlich tauchten Vertreter dieser Gattung vor 1,5 Millionen Jahren im Norden des amerikanischen Kontinents auf. Vor rund einer Million Jahren änderte sich das Wechselspiel des Klimas, und die Temperaturen während der Kaltzeiten fielen noch tiefer. Die Mammuts passten sich auch daran an, und neue Arten entwickelten sich …
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