Eine runde Sache: Kugelsternhaufen am Frühlingshimmel
Kugelsternhaufen stammen aus der Frühphase der Entwicklung unseres Milchstraßensystems. Sie sind älter als die galaktische Scheibe und damit auch älter als nahezu alle Sterne in der Sonnenumgebung. Somit weisen Kugelsternhaufen auch eine deutlich von der Sonne abweichende chemische Zusammensetzung auf, mit einer bis zu 200-fach geringeren Häufigkeit an schweren Elementen. Und ganz anders als junge, offene Sternhaufen konzentrieren sich die Kugelsternhaufen nicht zur galaktischen Scheibe hin, sondern verteilen sich in einem etwa 150 000 Lichtjahre weiten Halo locker um das galaktische Zentrum. Gleich sieben dieser Sterneninseln stehen im Mai spät abends günstig an unserem Himmel.
Im Gegensatz zur visuellen Beobachtung von Nebeln und Galaxien ergibt sich der beste Anblick eines Kugelsternhaufens bei relativ hoher Vergrößerung – bei ruhiger Luft sollten Sie etwa den Wert der Millimeterzahl der Teleskopöffnung anstreben. Von den vielen, teilweise mehr als eine Million Sternen, die sich hier tummeln, löst ein normales Amateurteleskop meist nur die hellsten auf: Rote Riesen, die scheinbare Helligkeiten um 11 mag erreichen, und vor dem Hintergrund einer diffusen, runden Nebelwolke zu funkeln scheinen. Mit einem größeren Teleskop, ab 25 Zentimeter Öffnung, lässt sich dieses neblige Licht zunehmend in ein Sternenmeer auflösen ...
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