Einsame Meteoritensuche
Der vierrädrige Roboter heißt Nomad und soll die Antarktis nach Meteoriten absuchen – vollkommen selbständig. Von seinen Entwicklern an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh als autonomes System konzipiert, verfolgt das Robotvehikel sein selbstgewähltes Suchmuster solange, bis seine hochauflösende Kamera im Eis ein Stück Gestein entdeckt. Vor Ort kann das Gerät die Spreu vom Weizen trennen, also außerirdisches Gestein von terrestrischem Geröll unterscheiden. Ergibt die Analyse, daß es es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelt, übermittelt Nomad die exakte Position und liefert auch Bilddaten, damit die Forscher entscheiden können, ob sich eine Bergung lohnt. Das ANSMET-Projekt (Antarctic Search for Meteorites) wird von der NASA finanziert, die darauf hofft, mit autonomen Systemen auch fremde Planeten erkunden zu können. Die unwirtliche Antarktis bietet gute Voraussetzungen für die Erprobung eines solchen Geräts; zudem ist sie ein sehr ergiebiger Meteoriten-Fundort. Insbesondere in der "Elefanten-Moräne", Nomads erstem Suchgebiet, wurden schon über 2000 Meteoriten ein-gesammelt – darunter auch jener berühmte Gesteinsbrocken vom Mars, in dem Wissenschaftler zunächst fossile Spuren von Lebewesen entdeckt zu haben glaubten.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 3 / 2000, Seite 14
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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