Schreibabys: Einsatz am Kinderbett
Aylin Görkan ist verzweifelt. Schon seit Stunden schreit ihr kleiner Sohn Cem, und sie weiß nicht, warum. Die 24-Jährige hat den zwei Monate alten Säugling gestillt und gewickelt. Sie nimmt ihn auf den Arm, geht mit ihm im Zimmer auf und ab. Stundenlang. Sie wiegt ihn, singt ihm vor. Nichts hilft. Cem brüllt.
Die Mutter macht ein Wechselbad der Gefühle durch: Lässt sich der Nachwuchs beruhigen, ist sie erleichtert. Ein einziges Lächeln des Kindes bedeutet für sie den Himmel auf Erden. Wenn Cem sich ihr aufmerksam zuwendet, positiv auf ihre Berührung und Stimme reagiert, vertieft das die Bindung zwischen den beiden. Zur Hölle aber kann es werden, wenn sich das Baby steif macht, den Kopf wegdreht und weiter schreit. Dann überkommen die Mutter Ohnmacht und die Angst, in der Elternrolle zu versagen.
Mit jeder weiteren Minute, die Aylin Görkan in das rot angelaufene Gesicht ihres Sohnes blickt, wird sie nervöser. Was ist mit ihm? Hat er Hunger, oder tut ihm etwas weh? Ist es ihre Schuld, dass er weint? Warum lässt er sich nicht beruhigen? Das ständige Schreien kann sie kaum noch ertragen. Als sie kurz davor ist, die Beherrschung zu verlieren, beschließt sie, Hilfe zu suchen und vereinbart einen Beratungstermin in der Frankfurter Schreiambulanz ...
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