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Kosmologie: Einsteins Bekehrung

Auch der geniale Physiker machte Fehler: Er hielt den Kosmos für statisch, also für unveränderlich. Erst ein Gedankenaustausch mit dem britischen Astronomen Arthur Stanley Eddington brachte Einstein zum Umdenken.

Albert Einstein gab 1917 den Startschuss zur modernen Kosmologie, als er seine Hypothese eines statischen, räumlich gekrümmten Universums endlicher Größe vorstellte. Er gründete sein Modell auf der ein Jahr zuvor veröffentlichten allgemeinen Relativitätstheorie. Allerdings sah er sich gezwungen, eine neue Kraft zu postulieren, die der Gravitation entgegenwirkte und für die Stabilität seines Universums sorgte. Diese neue Kraft tauchte als so genannte kosmologische Konstante in den Gleichungen seines Modells auf.

Im Jahr 1922 zeigte der russische Physiker Alexander Friedmann (1888 – 1925), dass Albert Einsteins allgemeine ­Relativitätstheorie auch dynamische Welten erlaubte. Der belgische Priester und Astrophysiker Georges Lemaître (1894 – 1966) wiederum fand 1927 durch die Verbindung as­tronomischer Beobachtungen mit der allgemeinen Relati­vitätstheorie, dass unser Universum sich in Ausdehnung befinden müsse.

Einstein lehnte sowohl Friedmanns als auch Lemaîtres Folgerungen entschieden ab. Doch 1931 änderte er seine Meinung. Er sah, dass sein Gesinnungswandel ihm erlaubte, seine ungeliebte kosmologische Konstante zu beseitigen. ...

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