Welt der Wissenschaft: Zwergplaneten: Eisige Vulkane auf Ceres
Der ungewöhnliche Krater Occator ist einer der wesentlichsten Schlüssel zum Verständnis des Zwergplaneten Ceres, den die NASA-Raumsonde Dawn von März 2015 bis Oktober 2018 umrundete. In den Jahren 2011 und 2012 hatte Dawn bereits den Asteroiden Vesta besucht (siehe SuW 6/2013, S. 34). Von der zweiten Station ihrer Entdeckungstour bei Ceres funkte die Sonde zehntausende faszinierende Bilder sowie Messdaten weiterer Instrumente zur Erde. Das Kamerasystem, genannt Framing Camera (FC), stammt aus Deutschland. Seine Aufnahmen boten Einblicke in die Gestalt, Entstehung und Entwicklung des größten Objekts im Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter (siehe SuW 5/2018, S. 24).
In den letzten Monaten der Dawn-Mission im Sommer 2018 veränderte die US-Raumfahrtbehörde NASA die Bahn der Raumsonde so, dass der Einschlagkrater Occator mit besonders hoher räumlicher Auflösung mit bis zu drei Metern pro Pixel abgelichtet werden konnte. Erst jetzt war es den beteiligten Wissenschaftlern möglich, die besondere Natur des Kraters und seiner Aktivität zu ergründen.
Der etwa 960 Kilometer große, nahezu kugelförmige Zwergplanet Ceres entpuppte sich im Lauf der Dawn-Mission als eine einzigartige Welt. Ihre Oberfläche ist zwar – wie bei anderen atmosphärenlosen Objekten des Sonnensystems – übersäht mit Einschlagskratern. Allerdings sind diese oft stark erodiert, denn nicht zuletzt das Wassereis in der Kruste lässt größere Krater über viele Jahrmillionen hinweg praktisch zerfließen. Darüber hinaus zeigten sich auf der Oberfläche hunderte zumeist kleine helle Regionen auf dunklem Hintergrund, teilweise in Verbindung mit jungen Einschlagkratern in einer leicht bläulichen Färbung. …
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