Embodiment: "Wir suchen an der falschen Stelle"
Moses Hall liegt etwas versteckt hinter alten Bäumen, nur einen Steinwurf vom Campanile entfernt, dem Wahrzeichen der 1868 gegründeten Berkeley University. Das Gebäude wurde nicht nach der biblischen Gestalt benannt, sondern nach Bernard Moses (1846 – 1930), dem ersten Geschichtsprofessor der kalifornischen Eliteuniversität. Die Sandsteinfassade wirkt trutzig mit ihren Zinnen und schmalen Fenstern. Hier gehen Berkeleys Philosophen ihrer Denkarbeit nach. Unter ihnen der 50-jährige Alva Noë.
Auf den schmalen Fluren ist von der Mittagshitze draußen wenig zu spüren. Ich streife von Tür zu Tür, auf der Suche nach Raum 130, Noës Büro. Er hatte mir angeboten, wir könnten das Gespräch auch auf Deutsch führen. Seine Frau stammt aus Österreich, die beiden Kinder erzieht das Paar zweisprachig. Zudem hat Noë als Stipendiat am Wissenschaftskolleg in Berlin einen Großteil des Buchs geschrieben, über dessen Thesen ich mit ihm sprechen will. "Du bist nicht dein Gehirn" übersetzte der deutsche Verlag den Originaltitel "Out of our Heads" großzügig.
In Noës spärlich eingerichtetem Büro nehme ich auf einem orangeroten Sofa gegenüber dem Schreibtisch Platz. Gemeinsam beschließen wir, uns der Einfachheit halber doch auf Englisch zu unterhalten ...
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