Embodiment: Die Seele reinigen
"Vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen!" Jeder kennt diesen Satz, der uns an die Bedeutung körperlicher Reinlichkeit im Alltag erinnern soll. Zwar duschen oder baden wir gelegentlich nur zur Entspannung. Doch in erster Linie wurde uns eingeschärft, dass körperliche Reinigung der Abwehr von Keimen und Bakterien diene – und damit unserer Gesundheit.
Aber ist das der einzige Grund, warum wir unsere Haut mehrmals am Tag einseifen, abschrubben und in fließendes Wasser tauchen? Wenn Sie einmal nachdenken: Warum waschen Sie sich regelmäßig die Hände? Und was erwarten Sie davon? Die meisten von uns würden wohl antworten: dass ich das Butterbrot nicht mit meinen schmutzigen Fingern verunreinige.
Vor ein paar Jahren begannen Psychologen jedoch, einen anderen Aspekt von Reinigungsritualen in den Blick zu nehmen. Sie hatten beobachtet, dass Menschen dem Waschen und Ba den oft noch viel weiter reichende Wirkungen zuschreiben – auch auf geistiger Ebene.
So sind in vielen Religionen Rituale körperlicher Säuberung verankert, bei denen sich die Gläubigen von ihren Sünden "reinwaschen". Hindus reinigen ihre Seele durch ein Bad im Ganges, Christen vollziehen die Taufe. Pontius Pilatus soll sich seine Hände vor den Augen der Öffentlichkeit gewaschen haben, um seine Unschuld am Tod von Jesus zu zeigen. Und in William Shakespeares Drama "Macbeth" wäscht sich die von Schuldgefühlen geplagte Lady Macbeth immer wieder ihre Hände, nachdem sie ihren Mann zum Mord am schottischen König Duncan angestachelt hatte.
Wie also hängen körperliche Säuberung und ein reines Gewissen zusammen? Darauf lieferten Psychologen um Chen Bo Zhong von der University of Toronto bedeutsame Hinweise ...
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