Editorial: Empfehlungen
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir leben in einer aufregenden Zeit – auch astronomisch gesehen. Manchmal bin ich wirklich dankbar dafür, dass mein Beruf es mir erlaubt, den enormen Erkenntniszuwachs, den die moderne Weltraumforschung ermöglicht, aus allernächster Nähe mitzuerleben. Doch gelegentlich ist es nötig, innezuhalten, sich selbst zu reflektieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Genau das haben jetzt die Astronomen in Deutschland getan: In einer Denkschrift lassen sie das in den letzten Jahren Erreichte Revue passieren, ordnen es ein und geben Empfehlungen, wie die astronomische Forschung in unserem Land auch weiterhin international eine Spitzenstellung einnehmen kann. Das alles orientiert sich natürlich an den großen Fragen, auf die wir seit Langem Antworten suchen: Wie entstand unser Universum? Was sind die rätselhaften Schwarzen Löcher? Und: Gibt es außer unserer Erde noch andere Planeten, auf denen Leben existiert?
Über diese Perspektiven der Astronomie berichten wir ab S. 28 in diesem Heft, und wir haben uns mit Matthias Steinmetz, der als Vorsitzender des Rats deutscher Sternwarten federführend an der Erstellung der Denkschrift beteiligt war, über die Lage der astronomischen Forschung und auch der Wissenschaftler, die sie betreiben, unterhalten. Das Interview lesen Sie ab S. 34.
Eine andere Schrift gab Anlass für einen weiteren Artikel in diesem Heft: Kürzlich hat eine Kommission, die den missglückten Landeversuch der europäischen Sonde Schiaparelli auf dem Mars untersuchte, ihren Abschlussbericht vorgelegt. Schiaparelli hatte als Vorbereitung für eine Marsmission, die im Jahr 2020 einen Rover auf dem Roten Planeten absetzen soll, ein Landeverfahren testen sollen. Warum diese Sonde abstürzte, lesen Sie in einer Zusammenfassung meines Kollegen Tilmann Althaus (S. 38). Und für alle diejenigen, die nicht zur totalen Sonnenfinsternis am 21. August in die USA reisen konnten, seien die Berichte und Bilder unserer Leser empfohlen, die sich dieses Naturphänomen nicht entgehen lassen wollten (S. 70 und 84).
Herzlichst grüßt Ihr
Uwe Reichert
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