Energiewirtschaft: Wege zum Wasserstoff
Rennwagen stehen nicht gerade für nachhaltigen Umweltschutz. Das soll sich jetzt ändern: Ende September 2019 ging auf der Teststrecke in den Ardennen ein wasserstoffgetriebener Bolide mit insgesamt fast 1000 PS an den Start – als Symbol für die klimafreundliche und grüne Zukunft der Mobilität. Der blau-weiße Prototyp preschte in elf Sekunden schon die ersten 400 Meter voran, und dabei dampfte aus seinem Auspuff nichts als reines Wasser.
Weil bei seiner Verbrennung kein CO2 entsteht, gilt das Gas mit der Formel H2 als Energieträger der Zukunft. Es soll Sonnen- und Windenergie zwischenspeichern, als Ersatz für Erdgas Haushalte beheizen, Flugzeuge und Schiffe antreiben und ganze Industrien CO2-frei machen. Im November 2019 hat die Bundesregierung bekannt gegeben, dass sie noch bis Ende des Jahres eine nationale Strategie für den »Schlüsselrohstoff« verabschieden will. Die Bundesländer wetteifern regelrecht um Förderung für neue Wasserstoffzentren, mit denen sie sich neue Wirtschaftskraft erhoffen. Hamburg kündigt sogar den weltgrößten Produktionsstandort an, ohne dass bisher ein Spatenstich erfolgt ist. Die Stahlindustrie, die momentan rund sieben Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht, will ihren ökologischen Fußabdruck verringern, indem sie Wasserstoff statt Kohle als Reduktionsmittel einsetzt. Schon in den nächsten Jahren soll es das Gas an jeder Tankstelle geben. Manch einer erwartet nicht weniger als ein Zeitalter voll unendlich viel »sauberer« Energie.
Doch der grüne Hoffnungsträger hat bislang eine rabenschwarze Klimabilanz …
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