Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Persönlichkeitsstörungen: "Entscheidend ist, wie gut der Patient zurechtkommt"

Ob Narzissmus, Borderline oder Paranoia: Seit Jahrzehnten diskutieren Psych­iater, wie sich die Störungen der Persönlichkeit am besten ordnen lassen. Die gültigen Diagnosekategorien bereiten viele Probleme - und doch bleibt bis auf Weiteres alles beim Alten. Denn für die bevorstehende Revision des Dia­gnosehandbuchs DSM-5 sind alle geplanten ­Änderungen vom Tisch. Sabine Herpertz vom Heidelberger Universitätsklinikum erläutert die ­Hintergründe.
Sabine Herpertz

Frau Professor Herpertz, mit der neuen Ausgabe des Diagnosehandbuchs für psychische Störungen, dem DSM-5, sollte die Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen reformiert werden. Welche Änderungen waren geplant?
Man wollte ursprünglich ein "kategorial-dimensionales Hybrid" schaffen – kompliziertes Wort! Fünf der bislang zehn Persönlichkeitsstörungen wären demnach erhalten geblieben, die übrigen wären weggefallen. Dazu wollte man alle Patien­ten, auch wenn sie nicht in eine der fünf Diagnosekategorien passen, anhand von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen beschreiben – also anhand von Dimensionen an Stelle von Kategorien. Damit wäre man den Betroffenen besser gerecht geworden, denn Persönlichkeitsmerkmale können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Manche sind in schwächeren Ausprägungen unproblematisch oder sogar vorteilhaft, und erst ab einer gewissen Stärke bereiten sie Probleme ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Die Dunkle Triade - Das Böse in uns

Nicht selten sind sie die Schurken: In Filmen und True-Crime-Podcasts faszinieren Narzissten, Psychopathen und Machiavellisten mit ihrer Skrupel- und Reuelosigkeit. Doch ist die Dunkle Triade nicht nur Erzählungen vorbehalten. Mal stärker und mal schwächer ist sie in jedem von uns ausgeprägt.

Spektrum - Die Woche – Dem Panamakanal geht das Wasser aus

Im Panamakanal herrscht Wassermangel, trotz der aktuellen Regenzeit im Land. Kanalschleusen, geringere Niederschläge und das Wetterphänomen El Niño sind nur ein paar der ausschlaggebenden Faktoren. Lesen Sie in der aktuellen Woche, welche Folgen der anbahnende Schiff-Stau mit sich bringt.

Spektrum - Die Woche – Toxische Beziehungen

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen verhalten sich in vielen Situationen unpassend. Wie eine Partnerschaft mit ihnen dennoch funktionieren kann, erklärt der Paartherapeut Eckhard Roediger im Interview. Außerdem: Was hinter den Brandenburger Waldbränden steckt und warum Orcas gezielt Boote rammen.

  • Quellen

Herpertz, S.:Was bringt das DSM-5 Neues zur Klassifi­kation der Persönlichkeitsstörungen? In: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 59, S. 261-266, 2011

Tyrer, P. et al.:The Rationale for the Reclassification of Personality Disorder in the 11th Revision of the International Classification of Diseases (ICD-11). In: Personality and Mental Health 5, Special Issue: The Revision of ICD, S. 246-259, 2011

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.