Berufswahl: Schulabschluss – und dann?
Wenn seine Frau unterwegs zur Arbeit ist und für die drei Kinder Schule und Kindergarten begonnen haben, macht sich Felix Bohne erst mal einen Kaffee. Dann sucht er im Internet nach ausgedienten Industrie- und Werkstattmöbeln: Lampen, Hockern, Stühlen und Schränken. Oder er geht direkt in seine Werkstatt unter der Wohnung und fängt an, eines der alten Stücke aus Holz und Metall mit Stahlbürste, Schleifer und Pinsel zu bearbeiten. Um 16 Uhr kommen die Kinder nach Hause. So geht das drei Tage die Woche. Von Donnerstag bis Samstag verkauft er die aufgearbeiteten Raritäten in seinem Laden »Dr. Bohne« im Stuttgarter Lehenviertel, während seine Frau die Kinderbetreuung übernimmt.
Was wohl nur wenige Käufer ahnen: Der Name des Geschäfts ist kein Scherz – Bohne ist promovierter Biologe. Nach seiner Doktorarbeit und einigen Jahren als Laborleiter kehrte er 2015 der Wissenschaft den Rücken. »Heute weiß ich, dass das für mich genau die richtige Art ist, um zu leben und zu arbeiten«, sagt Bohne
Die Metamorphose vom Naturwissenschaftler zum Möbelrestaurator wirkt ungewöhnlich. Dass Erwachsene ihren einmal gelernten Beruf wechseln, ist jedoch in Deutschland weit verbreitet ...
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