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Springers Einwürfe: Es grünt nicht grün…

Beim Bananenkauf im Supermarkt habe ich die Wahl zwischen zwei unterschiedlich beschrifteten Sorten: Chiquita und Bio. Über Chiquita, vormals United Fruit, las ich öfter politisch Nachteiliges; von dem alternativen Bioprodukt weiß ich nur, dass es mehr kostet und rasch schwarze Flecken bekommt. In der Regel wähle ich die Biobanane und lasse mich den politisch-ökologisch korrekten Kaufakt ein paar Cent kosten. Bin ich deshalb ein besserer Mensch? Immerhin, ich opfere ein bisschen Geld auf dem Altar des Umweltbewusstseins und hoffe außerdem, dass die teureren Biofrüchte unter halbwegs anständigen Arbeitsbedingungen geerntet wurden. Mein einsamer Kaufentschluss mag nicht viel ausmachen – aber wenn zahllose Konsumenten ebenso handeln, hat das schon Wirkung, denke ich.

Trotzdem: Zum besseren Menschen macht mich mein in bescheidenem Umfang "grünes" Verhalten leider nicht – eher im Gegenteil. Das haben jetzt die Marketingforscherin Nina Mazar und der Organisationspsychologe Chen-Bo Zhong von der University of Toronto (Kanada) nachgewiesen ("Psychological Science", im Druck). Sie ließen ihre Probanden für 25 Dollar online einkaufen. Den einen präsentierten sie dabei einen üblichen Warenkorb, während sie die anderen unter mehrheitlich "grünen" Produkten wählen ließen. Gleich anschließend mussten die Teilnehmer Aufgaben lösen, die – ihnen unbewusst – ihr moralisches Verhalten testeten. Sie sollten einen Geldbetrag nach eigenem Gutdünken mit einem Unbekannten teilen sowie einen einfachen Wahrnehmungstest ausführen, bei dem für ein bestimmtes Ergebnis eine kleine finanzielle Belohnung winkte...

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