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Es lebe der Tod!
Thrakiens Fürsten waren reich und wie versessen auf ein Wohlleben auch im Jenseits. Ihre Gräber statteten sie mit prunkvollen Beigaben aus. Dies belegt ein sensationeller Fund, über den wir exklusiv berichten.
Die Schimmel sind auf Hochglanz gestriegelt, ihre Trensen aus poliertem Eisen gleißen, Glasperlen im Zaumzeug blitzen in der Sonne. Schnaubend ziehen die Tiere prunkvolle Wagen, deren bronzene Zierbeschläge thrakischen Schilden gleichen. Aus kostbarer Bronze sind auch die Krüge, in denen goldener Wein schwappt. Heute ist ein großer Feiertag, denn heute trägt man den Stammesfürsten zu Grabe. Lachend und tanzend begleitet ihn der Stamm auf einen Hügel. Dort oben, mit Blick auf endlos scheinende Weiden und Wälder, soll der Scheiterhaufen des Fürsten auflodern, wird er den Weg in eine bessere Welt antreten, samt den Gespannen, seinen Waffen, einem Schoßhund und – seiner Hauptfrau. Fast zweitausend Jahre später, im Oktober 2002, steigt der griechische Archäologe Diamantis Triantaphyllos einen Hügel unweit von Orestiada hinauf, einer Stadt im »Dreiländereck«, wo Griechenland an Bulgarien und die Türkei grenzt. Ein Bauer hatte ihm aufgeregt von antiken Marmorplatten am Rand eines Ackers berichtet.
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