Welt der Wissenschaft - Raumfahrt: Europas Raumfahrt in der Krise
Es gab eine Zeit, da schien alles möglich auf der Internationalen Raumstation ISS – jenem russisch-westlichen Gemeinschaftsprojekt, das in rund 400 Kilometer Höhe um die Erde kreist: Als die US-Raumfahrtbehörde NASA im Mai 2014 Angehörige und Journalisten zum Start des deutschen Astronauten Alexander Gerst ins kasachische Baikonur flog, verteilte sie weiß laminierte Kofferanhänger. Die Reisegruppe wurde darauf allen Ernstes ermuntert, die ISS für den Friedensnobelpreis zu nominieren – wegen ihrer Verdienste für die Völkerverständigung.
Zwei Monate zuvor hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim überfallen, doch das interessierte in Baikonur kaum jemanden. Auf die geopolitische Lage angesprochen, umarmte Gerst demonstrativ seinen russischen und seinen US-amerikanischen Kollegen. Raumfahrt, so die Botschaft, überwindet Grenzen. Sie schwebt über den Dingen, über der Politik. Sie ist einflussreicher als alle irdischen Diplomatinnen und Diplomaten zusammen.
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