Mit kleinen Netzen aus Polymerfasern wollen Forscher dem Schädlingsbefall bei Pflanzen Paroli bieten. Michael Hoffmann von der Cornell University und seine Kollegen haben für diesen Zweck so genanntes Ethylenvinyl-acetat (EVA) getestet. Das Polymer, das auch in Heißklebepistolen verwendet wird, erinnert an Zuckerwatte und bildet ein Netz aus einzelnen, nicht verwobenen Fasern. Erste Freilandversuche zeigten deutliche Erfolge. Während sich an ungeschützten Zwiebelpflanzen im Durchschnitt 10,4 Eier der Zwiebelfliege fanden, beherbergten umhüllte Pflanzen nur noch etwa 1,4 Eier dieses Schädlings. Das EVA-Netz scheint die natürliche Entwicklung der Sprößlinge nicht zu behindern. Brokkoliblätter durchbrechen beispielsweise problemlos die Schutzhülle. Für einen ausgedehnten Einsatz ist die Methode allerdings noch zu teuer und zu aufwendig. Hoffmann hat jedoch schon weitere Pläne. So wäre es denkbar, eine Faser zu entwickeln, die zusätzliche Abwehrstoffe enthält, welche die Wirkung gegen Schädlinge noch steigern.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2002, Seite 91
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