Monogamie: Stark als Paar
Monogamie ist unter Säugetieren eigentlich eher unüblich: Nicht einmal ein Zehntel der Arten pflegt die "Einehe", in der ein Männchen und ein Weibchen zusammenleben und sich in der Regel ausschließlich miteinander paaren. Bei den Primaten sieht es nur geringfügig besser aus. Zwar halten sie nach manchen Schätzungen in fast 30 Prozent der Spezies gern paarweise zusammen, aber sexuelle Treue zum Partner zeigen nur wenige Arten.
Bekanntlich ist der Mensch in dieser Hinsicht ebenfalls kein Musterbeispiel. Seitensprünge, Affären und Scheidungen gibt es zuhauf, und in den meisten Gesellschaften kommt überdies Polygamie vor, eine Bindung an mehrere Geschlechtspartner. Doch selbst in Kulturen, die eine Vielehe erlauben, ist diese Lebensform nicht vorherrschend.
Trotz all solcher Erscheinungen herrscht in menschlichen Gemeinschaften fast überall die Vorstellung, dass ein Großteil der Mitglieder eine dauerhafte und sexuell exklusive Paarbeziehung pflegt. Deshalb ist zu vermuten: Monogamie tat unserer Spezies gut. Offenbar beruht die Paarbindung auf einer Anpassung in unserer Vorzeit, die unseren Evolutionserfolg entscheidend mitbestimmte und so zu einem zentralen Bestandteil der Gesellschaftssysteme wurde. Der Anthropologe Bernard Chapais von der Université de Montreal (Kanada) meint sogar: "Die Paarbindung verschafft uns gegenüber vielen anderen Arten einen gewaltigen Vorteil." ...
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