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Wissenschaftsgeschichte: Explorieren - Entdecken - Testen
Nach gängiger Auffassung stellen Naturforscher Theorien auf, die dann experimentell geprüft werden. Doch mitunter stoßen sie auf völlig neue Phänomene, für die es noch keine passenden Begriffe gibt.
Seit der frühen Neuzeit gilt das Experiment als zentrales Erkenntnismittel moderner Naturwissenschaft. Doch auf welche Weise gewinnen wir aus Experimenten Erkenntnis? Im 17. Jahrhundert formulierte der britische Lordkanzler Francis Bacon ein induktives Verfahren: Von den Erscheinungen ausgehend wird auf die Theorie geschlossen. Später postulierte man umgekehrt den Primat der Theorie: Das Experiment stellt einen nachträglichen Test von theoretischen Hypothesen dar. Doch schon bald wurde die Frage aufgeworfen, wie ein solcher Test eigentlich auszusehen hätte und ob es so etwas wie strikte experimentelle "Beweise" überhaupt geben kann. Darauf wurde bis heute keine allgemein akzeptierte Antwort gefunden.
Auch war das Interesse an solchen Fragen keinesfalls immer lebendig. Erst seit den 1980er Jahren rückt die Diskussion um das Experiment wieder stärker ins Blickfeld, wobei mehrere durchaus heterogene Richtungen mit dem unscharfen Stichwort "Neuer Experimentalismus" zusammengedacht werden. In den Vordergrund tritt immer mehr die konkrete Arbeitspraxis der Wissenschaft. Die sozialen und materiellen Bedingungen des Experiments werden ebenso betont wie seine kulturelle Bedeutung, und die Eigendynamik von so genannten Experimentalsystemen wird untersucht.
In diesem Artikel steht eine bislang wenig beachtete Form des Laborversuchs im Zentrum: Wie gehen Wissenschaftler vor, wenn überhaupt keine Theorie zur Verfügung steht? Was tun sie, wenn angesichts empirischer Befunde selbst die Ordnungsbegriffe ins Wanken geraten, die noch vor aller Erklärung für das Beschreiben von Experimenten unerlässlich sind? In solchen Fällen kann es nicht um den Test fertiger Hypothesen gehen...
Auch war das Interesse an solchen Fragen keinesfalls immer lebendig. Erst seit den 1980er Jahren rückt die Diskussion um das Experiment wieder stärker ins Blickfeld, wobei mehrere durchaus heterogene Richtungen mit dem unscharfen Stichwort "Neuer Experimentalismus" zusammengedacht werden. In den Vordergrund tritt immer mehr die konkrete Arbeitspraxis der Wissenschaft. Die sozialen und materiellen Bedingungen des Experiments werden ebenso betont wie seine kulturelle Bedeutung, und die Eigendynamik von so genannten Experimentalsystemen wird untersucht.
In diesem Artikel steht eine bislang wenig beachtete Form des Laborversuchs im Zentrum: Wie gehen Wissenschaftler vor, wenn überhaupt keine Theorie zur Verfügung steht? Was tun sie, wenn angesichts empirischer Befunde selbst die Ordnungsbegriffe ins Wanken geraten, die noch vor aller Erklärung für das Beschreiben von Experimenten unerlässlich sind? In solchen Fällen kann es nicht um den Test fertiger Hypothesen gehen...
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