Porträt: Dem Gedächtnisschwindel auf der Spur
In den frühen Morgenstunden des 9. September 1984 dringt ein Fremder in die Wohnung von Emely Morgan ein. Sie hatte das Wohnzimmerfenster über Nacht aufgelassen. Der Eindringling versucht, die schlafende Frau zu vergewaltigen, flieht aber, als er im Haus Stimmen hört. Emely Morgan beschreibt den Mann später der Polizei: dunkelhäutig, etwa 1,70 Meter groß, mittelschwer, mit Rastazöpfen und blauer Baseballkappe.
Als Polizisten die Gegend absuchen, bemerken sie einen Mann an einem Auto, der zur Beschreibung passt. Von den Beamten überwältigt, beteuert der Verdächtige seine Unschuld. Doch Emely ist sich sicher: Dieser Mann, Joseph Pacely, sei der Einbrecher. Er wird schließlich angeklagt.
Beim Prozess wenige Monate später tritt auch die Gedächtnisforscherin Elizabeth Loftus auf. Sie weist die Jury darauf hin, wie fehlbar das Gedächtnis ist; wie sich Stress und Angst auf das Erinnerungsvermögen auswirken können; und wie schwierig es oft sein kann, jemanden zu identifizieren, der eine andere Hautfarbe hat. Die Jury überzeugt das: Sie spricht Pacely frei ...
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