Soziale Netzwerke: Falsche Freunde im Internet
Auf eine E-Mail mit unbekanntem Absender und verdächtigem Anhang fällt mittlerweile kaum noch jemand herein. Dagegen hat sich bei Twitter und anderen sozialen Netzwerken eine viel intelligentere Form der Irreführung längst verbreitet: virtuelle Persönlichkeiten ohne echten menschlichen Hintergrund, die häufig kaum als solche zu erkennen sind.
Ein solcher "Social Bot" hat mit einem gewöhnlichen "Bot" (von englisch: robot = Roboter) nur noch wenig zu tun. Letzterer ist zum Beispiel ein "Webcrawler", der automatisch das World Wide Web durchsucht und dabei E-Mail-Adressen und andere Informationen einsammelt. Auch Social Bots sind voll automatisiert: Einmal losgelassen, erfüllen sie ihre Aufgaben ohne Rückkopplung mit ihrem Schöpfer. Aber darüber hinaus versuchen sie, mit real existierenden Menschen eine soziale Verbindung aufzubauen. Dafür treffen sie Entscheidungen basierend auf ihrem menschlichen Umfeld und versuchen, für Menschen unübliche Verhaltensmuster zu vermeiden.
Die Auftraggeber der Social Bots verfolgen verschiedene Ziele – zum Beispiel das Publikum über die eigene Beliebtheit zu täuschen. So gilt ein Twitteraccount als umso bedeutender, je mehr "Follower" er aufzuweisen hat. Dessen Besitzer kann sich also als populärer hinstellen, als er ist, indem er sich Follower im Großpack kauft – die ihrerseits Social Bots sein können. ...
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