Astronomie und Praxis: Spektroskopie: Fernes Licht, im Garten zerlegt
Jeder, der sich mit Astronomie beschäftigt, wird irgendwann die Faszination spüren, die von den unvorstellbaren Weiten des Universums ausgeht. Vielleicht wird er wie ich dazu animiert, die Möglichkeiten und Grenzen seiner Ausrüstung an möglichst weit entfernten Objekten zu erproben. Hierfür bieten sich die Methoden der Spektroskopie an. In der professionellen Astronomie wird sie seit Jahrzehnten routinemäßig eingesetzt, im Amateurbereich ist sie gerade erst im Kommen. Dabei gibt es einfache und preiswerte Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern (siehe SuW 7/2011, S. 78). Ein handelsübliches Blaze-Gitter mit 1¼-Zoll-Gewinde, das sich wie ein Filter in den Strahlengang des Teleskops bringen lässt, ermöglicht bereits den Einstieg in die spaltlose Spektroskopie (siehe SuW 4/2006, S. 72). Das mit zahlreichen Linien geritzte Glasplättchen erlaubt mit geringem Aufwand anspruchsvolle spektroskopische Beobachtungen.
Nach ersten spektroskopischen Untersuchungen von helleren Sternen, Planeten, Planetarischen Nebeln und Wolf-Rayet-Sternen kommen immer lichtschwächere Objekte vor das Objektiv. Je weiter sie entfernt sind, desto besser – wobei man zwangsläufig irgendwann im Reich der Galaxien landet. Gewöhnliche Galaxien sind jedoch für die spaltlose Spektroskopie eher enttäuschend, da ein derart ausgedehntes Objekt auch ein entsprechend flächenhaftes, strukturloses Spektrum mit geringer Flächenhelligkeit liefert. Besser eignen sich die punktförmigen Supernovae; jedoch treten ausreichend helle Exemplare leider nicht allzu häufig auf.
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