Anthropologie: Fertigten Neandertaler Spezialwerkzeuge aus Knochen?
In zwei Ausgrabungsstätten im Südwesten Frankreichs haben Forscher mehrere Knochengeräte gefunden, die vermutlich vom Neandertaler stammen. Die Werkzeuge ähneln Falzbeinen und könnten ein wichtiges Indiz dafür sein, dass der Frühmensch schon vor der Besiedlung Europas durch den Homo sapiens hoch entwickelte Arbeitsmittel benutzte. Sie bestehen aus Hirsch- oder Rentierrippen und besitzen ein abgerundetes Ende. Damit schabten und polierten die Neandertaler wahrscheinlich Tierhäute, um sie glänzender und wasserabweisender zu machen. Noch heute benutzen Handwerker ähnliche Schleifwerkzeuge zur Lederbearbeitung, so genannte Lissoirs.
Entdeckt wurden die Artefakte von einem Forscherteam um Shannon McPherron vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sie entfachen erneut die Diskussion darüber, ob Neandertaler von sich aus über ähnliche kulturelle Fähigkeiten verfügten wie moderne Menschen. ...
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