Fertigungstechnik: 3-D-Häuser nach dem Eierschalenprinzip
Vier Betonsäulen, die an abstrahierte Bäume aus modernen Bilderbüchern erinnern, tragen das Dach des »Eggshell Pavilion«. Nicht nur die Form dieses Gebäudes ist besonders, sondern auch seine Herstellungsweise: Um die extrava ganten Geometrien zu ermöglichen, haben die Entwickler ein neues Verfahren ersonnen, das eine hauchdünne, flexible Verschalung des Betons erlaubt – die sich hinterher wieder abziehen und wiederverwenden lässt.
Beton ist das meistgenutzte Baumaterial weltweit, da es sich höchst flexibel einsetzen lässt. Was viele nicht wissen: Im Betonbau entfällt im Schnitt die Hälfte der Kosten auf die Schalung. Diese stabile »Hülle« gibt dem flüssigen Baumaterial die Form vor und wird nach dem Aushärten wieder entfernt. Bei anspruchsvollen speziellen Geometrien kann die Verschalung sogar bis zu 80 Prozent der Kosten ausmachen. So bleibt es meist bei einfachen Standardformen.
Beim Eggshell Pavilion stammt die Schalung aus dem 3-D-Drucker und ist nur drei bis fünf Millimeter dick. Sie besteht aus glasfaserverstärktem PET-G. Dabei handelt es sich um eine mit Glykol modifizierte Variante von Polyethylenterephthalat (PET), dem Material herkömmlicher Kunststoffgetränkeflaschen, die wir alle so fleißig in die Pfandrückgabeautomaten stecken …
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