Medien: Die Filterblase im Kopf
Das hört man zurzeit oft: Früher, als es das Internet noch nicht gab und die Menschen noch miteinander redeten – im Bus, beim Bäcker oder in der Eckkneipe –, wurden sie im Alltag mit allen möglichen politischen Meinungen konfrontiert. Dann aber kam das Internet und mit ihm die Algorithmen der sozialen Netzwerke. Deren oberstes Ziel ist es, dem Nutzer genau das anzuzeigen, was ihm gefällt. Deshalb schlagen sie uns vor allem solche Beiträge, Gruppen und Freunde vor, die mit unserer eigenen Einstellung übereinstimmen. Als Folge leben wir online in einer Blase, in die nur noch das vordringt, was ohnehin unseren Anschauungen entspricht. Das führt zu einer zunehmenden Spaltung der Bevölkerung, deren Bereitschaft zum Dialog verkümmert.
Die Idee geht auf den US-amerikanischen Politaktivisten und Unternehmer Eli Pariser zurück. 2011 hat er das Konzept der »Filter Bubble« in einem gleichnamigen Buch bekannt gemacht. Indem wir im Netz immer häufiger auf uns persönlich zugeschnittene Informationen erhielten, würden wir »mit unseren eigenen Vorstellungen indoktriniert«, so Pariser. Es gebe weniger Raum für zufällige Begegnungen, durch die wir lernen und Einsichten gewinnen könnten. Seitdem hat sich in der öffentlichen Diskussion die Meinung festgesetzt, dass personalisierende Algorithmen im Internet geradezu eine gesellschaftliche Gefahr darstellen ...
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