Chemische Unterhaltungen: Verbrecherjagd mit Elektrochemie
Am 19. September 1910 ereignete sich in Chicago ein Mord in einer Villa, in die der Täter über die Veranda eindrang. Weil er dabei seine Fingerabdrücke auf dem frisch gestrichenen Geländer hinterließ, konnte ihn die Polizei schließlich überführen. Das brachte Thomas Jennings, so sein Name, nicht nur an den Galgen, sondern sicherte ihm auch einen Platz in der Kriminalgeschichte als dem ersten anhand von Fingerspuren verurteilten Verbrecher.
Was vor über 100 Jahren noch eine Sensation war, ist heute Routine. Das Sichern von Fingerabdrücken gehört seit Langem schon zu den Standardverfahren bei der Untersuchung von Tatorten und der Identifikation der Täter. Der Grund liegt darin, dass die Haut der Handinnenflächen und Fußsohlen mit kleinen leistenartigen Erhebungen der Lederhaut, den Papillen, überzogen ist, zwischen denen feine Rillen verlaufen. Sie bilden sich bereits beim Fötus während des dritten und vierten Schwangerschaftsmonats, wachsen mit dem Körper mit, aber verändern sich nie. Selbst nach Verletzungen bilden sie sich identisch nach oder ergeben charakteristische Narben ...
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