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Fluch der Meere

Mannschaften reich beladener Handelsschiffe mussten in der Antike mehr als Wind und Wetter fürchten. Gefahr drohte ihnen auch von gut organisierten Seeräuberbanden.
Es stürmte an diesem Wintermorgen im Jahr 67 v. Chr. Seit Tagen schon kreuzte die römische Flotte durch die rauen Gewässer vor der kilikischen Küste. Vergeblich. Die Piraten, gegen die der noch junge Befehlshaber Gnaeus Pompeius Magnus mit immerhin 270 Schiffen und 120?000 Mann Infanterie ausgezogen war, verschanzten sich in den unübersichtlichen Buchten. Ihre Frauen, Kinder und sagenhaften Schätze hatten sie vorsorglich in eiligst errichteten Siedlungen im Hinterland des Taurusgebirges untergebracht. Wer jetzt noch in den stark befestigten Häfen blieb, war bis an die Zähne bewaffnet und bereit zu kämpfen.

Doch der auf den ersten Blick träge erscheinende, recht beleibte Feldherr war nicht umsonst vom Senat berufen worden. In zahlreichen Kriegen hatte er sich einen Ruf als brillanter Heerführer und genialer Stratege erworben. Vor drei Monaten erst erhielt er diesen scheinbar unlösbaren Auftrag: das mare nostrum, welches sich von Hispanien bis zur levantinischen Küste erstreckte, von den immer dreister werdenden Piraten zu befreien. Und in diesen drei Monaten war es ihm gelungen, nicht nur die tyrrhenische und afrikanische Küste, sondern auch die Gewässer vor Sardinien, Korsika und Sizilien zu säubern. Was an Piraten nach diesem Blitzkrieg noch übrig blieb, rottete sich zusammen und floh – mit Pompeius’ Flotte dicht auf den Fersen – nach Kilikien. Hier, an der Südküste der heutigen Türkei, wo das Piratentum seit Jahrzehnten Züge einer autonomen Staatsform angenommen hatte, sahen sie ihre einzige Chance, dem Verfolger Paroli zu bieten.

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