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Forscher - Journalisten - Öffentlichkeit

Auszeichnungen trennen das Ungewöhnliche vom Gewöhnlichen; sie sondern das Individuum von der Masse. Es ist aber keineswegs für die Gesellschaft belanglos, wer oder was erkoren wird. Ein System, in dem vorwiegend auffallende Äußerlichkeiten wie dicke Muskeln oder harmonische Formen prämiert werden, ist ein völlig anderes als jenes, das wichtige Entdeckungen oder große Kunstwerke honoriert. Insofern ist der Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus etwas Besonderes.

Journalisten sind Vermittler. Über die Medien liefern sie in Wort, Bild und Schrift Tag für Tag einem zahl- und namenlosen Publikum die Welt ins Haus – genauer: was man von ihr kennen will oder soll. "Alles, was wir wissen, wissen wir aus den Medien", konstatierte der Soziologe Niklas Luhmann von der Universität Bielefeld und bleibt damit auch jenen gegenüber im Recht, die sich selbstsicher auf ihre kritische Erfahrung berufen. Denn auch die sinnlichste aller unserer Wahrnehmungen kann nur deshalb aus dem allgemeinen Rauschen der Welt isoliert werden und zu einer Erfahrung gerinnen, weil sie in ein irgendwann erlebtes und medial aufgebautes Raster fällt und wir sie somit zu identifizieren und zu verarbeiten vermögen.

Unter den täglich anfallenden mediatorischen Anstrengungen unserer Zeit ist die Vermittlung von Wissenschaft ein besonders schwieriges Unterfangen. Das hat viele Gründe.

Der einfachste zweifellos ist der Umstand, daß Wissenschaft schwer ist. Über einen Erdrutsch in Norditalien dramatisch zu berichten ist noch kein Kunststück. Die komplexen ökologischen Vorgänge, die das Unglück ausgelöst haben, zu verstehen und darzustellen ist schon weniger leicht. Aber die Gesamtheit der geologischen, geographischen, physikalischen, technischen und wissenschaftlichen allgemeinen Daten, die das Ereignis letztlich erst erklären, aufzubereiten und zu vermitteln, das verlangt von Journalisten eigentlich mehr Fähigkeiten, als jedem einzelnen Wissenschaftler in der Regel zur Verfügung stehen.

So bedeutsam dieser Sachverhalt ist und als so schlicht demgegenüber die Aufgabe erscheinen mag, als Berichterstatter mit einer Regierungsdelegation in ein fernes Land zu reisen oder die Verhandlungen in einem Arbeitskampf zu referieren und zu kommentieren, so wenig bedeutet es doch angesichts des eigentlichen Problems des Wissenschaftsjournalismus: Es besteht in dem paradoxen Verhältnis, das den Forscher und die Öffentlichkeit miteinander verbindet – wobei es die Lage nicht einfacher macht, daß beide ihrerseits wieder das Publikum des Journalisten bilden.


Vertrauensverlust I

Die Lage läßt sich, noch undifferenziert, vielleicht am besten so beschreiben, daß Forscher und Forschung der Allgemeinheit zutiefst suspekt geworden sind. Das bedingungslose Vertrauen in die wissenschaftliche Elite und der freudige Glaube an einen wissenschaftlichen Fortschritt sind verschwunden und haben einer unspezifischen Verdächtigungsbereitschaft Platz gemacht. Veranlaßt wurde dieser Einstellungswandel durch wenigstens sieben Faktoren.

- Am Anfang und sicherlich immer noch an der Spitze stehen die Ängste, die einige bedeutsame, vielleicht die bedeutsamsten Branchen der modernen Forschung auch wissenschaftsbejahenden Bürgern eingeflößt haben. Das begann spätestens mit der Physik der dreißiger Jahre und der ihr nun einmal zurechenbaren Atombombe und endet vorläufig mit der Genetik und der Molekularbiologie der Gegenwart und deren Programmen. Von Kernkraftwerken und Lagern radioaktiven Mülls, vom geklonten Schaf und vom menschlichen Ohr auf dem Rücken einer Labormaus geht ungebrochen ein nachhaltiger Grusel aus.

- Diese problematische Seite der Geschichte der Naturwissenschaften mag vielleicht noch nicht einen globalen Vertrauensverlust in die Wissenschaft als Ganzes bewirkt zu haben; doch bedingte die offenkundige, nicht vorwerfbare Unfähigkeit der Forscher, die Folgen und damit auch die Risiken ihres Tuns zuverlässig abzuschätzen, eine weitere Einbuße an Glaubwürdigkeit. Der selbstkritische Freimut, mit dem heute diese Überforderung aller wissenschaftlichen Prognosefähigkeit eingeräumt wird, kommt – nachdem jahrzehntelang entgegengesetzte Erwartungen propagiert und auch gehätschelt worden waren – offenkundig zu spät.

- In der jüngeren Geschichte haben die meisten von uns mit Entsetzen eine skrupellose staatliche Instrumentalisierung der Wissenschaft zu offenkundig nichtwissenschaftlichen Zwecken erfahren, und zwar nicht nur unter totalitären Regimes. Das ging von den Investitionen in die Overkill-Rüstung über die schmutzigen Tricks der Systemauseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus bis hin zu dem Bemühen, Oppositionelle unter Einsatz wissenschaftlicher – etwa medizinischer – Mittel zu erledigen. Dies hat, vor allem weil eine nachdrückliche und sichtbare Gegenwehr der Forscher oder auch nur der Versuch einer solchen ausblieb, den Verdacht ihrer generellen Korrumpierbarkeit genährt.

- Die verwirrenden öffentlichen Auftritte von Gutachtern, die in unklaren Sachverhalten – etwa Ursachen und Schwere der neuartigen Waldschäden oder Wahrscheinlichkeit und Folgen eines vom Menschen ausgelösten Klimawandels – einander evident ausschließende Ergebnisse als "wissenschaftlich gesichert" und "objektiv" vortrugen, haben zusätzlich Schaden angerichtet. Die Wissenschaftler wurden und werden aufgrund des generellen Argwohns oft nicht als Wahrheitssucher, sondern als an den Wünschen der Auftraggeber oder gemäß den Imperativen ihrer politischen Überzeugung orientierte Gehilfen wahrgenommen.

- Für die Formulierung eines weiteren Umstands zitiere ich, auch wenn die Sache bereits der Philosoph Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 bis 1900) geschildert und umfassend kritisiert hat, aus einer Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom vergangenen Jahr über die Forschungsfreiheit in Deutschland: "Der international zu beobachtende Trend, Wissenschaft und Forschung als bloße Wirtschaftsfaktoren zu betrachten, [und das] Wissen möglichst rasch und gewinnbringend in (Privat- und Staats-) Eigentum zu verwandeln", habe die Wissenschaft einem Prozeß der Entwertung unterworfen.

- Der Mangel an kritischer Selbstreflexion der Wissenschaft, vor allem in der Restaurationsphase nach dem Zweiten Weltkrieg, die ausgemachte Scheu vor der demokratischen Öffentlichkeit, paternalistische Verharmlosungsstrategien angesichts gefährlicher oder jedenfalls gefährlich scheinender Befunde und letztlich auch die arrogante Larmoyanz gegenüber dem besorgten Ruf der Bürger nach dem Gesetzgeber haben dem Publikum auch dort einen Eindruck unverfrorener Geringschätzung durch die Wissenschaft vermittelt, wo es sich vielleicht nur um Ungeschicklichkeit oder politische Naivität handelte.

- Da die Bevölkerung den nicht unbegründeten Eindruck hat, daß ihr keine Möglichkeit zu aktiver Partizipation an der wissenschaftlichen Diskussion gewährt werde und ihr deshalb Einfluß auf die Entwicklungen versagt bleibe, entwickelt sie ihrer Konsumentenstellung entsprechende Gefühle der Ohnmacht und der Resignation.

Es braucht uns gar nicht weiter zu beschäftigen, ob und gegebenenfalls in welchem Maße dieses Unter-Verdacht-Stellen der wissenschaftlichen Forschung berechtigt sein könnte. Entscheidend ist, daß diese Situation gegeben ist und daß sie von beiden Beteiligten – dem Forscher und dem Publikum – so wahrgenommen wird.


Vertrauensverlust II

Auch die Forscher sind nämlich alles andere als zufrieden. Man könnte auch sagen: Wie sie dem Publikum, so ist dieses ihnen suspekt geworden.

Wer erleben muß, wie seine in bester Absicht vorgenommenen Tierversuche behandelt werden, als seien es Versuche an Menschen, und aus der gleichen Szene vorwurfsvoll die Frage gestellt bekommt, warum er – etwa im Zusammenhang mit dem sogenannten Rinderwahnsinn – leichtfertig angeblich überfällige Primatenversuche unterlassen habe, wer schließlich an seine feierlich abgegebene Selbstverpflichtungserklärung oder an die nach langer Prüfung einberufenen akademischen Ethikkommissionen inbrünstig glaubt, aber hören muß, daß das Publikum diese Bemühungen als ungenügend und legitimatorisch empfindet und abtut, da sie von den Verdächtigten selbst ausgehen, der verspürt naturgemäß nur wenig Elan zur Aufklärung. Wer häufig aggressiv wissenschaftsfeindlichen Reaktionen ausgesetzt ist und sich bald einem desinteressierten, bald einem hilflos dem Verdummungseifer aller möglichen Dunkelmänner anheimfallenden Partner gegenübersieht, dessen Bereitschaft zu gründlicher Information über seine Arbeit schwindet. Statt den von ihm als Vorurteil empfundenen Urteilen zu begegnen, nimmt er sie immer apathischer hin oder sucht sich einen Arbeitsplatz im Ausland.


Der Forscher und sein Publikum

Diese Situation ist deswegen paradox, weil Anlaß und Gegenstand des gesamten Ärgers – eben die Wissenschaft – auf das wechselseitige Verständnis oder besser noch auf die Kooperation der mißtrauischen Partner Forscher und Publikum mehr denn je angewiesen ist. Die Wissenschaft hat nämlich, wenn nicht auf allen, so doch jedenfalls auf den meisten Feldern in den letzten Jahrzehnten tiefgreifende Wandlungen durchgemacht. Dazu gehört, daß öffentliche Verhandlung und Bewertung nicht länger bloße Zutat ihres Handelns sind, sondern zu einem ihrer Elemente selbst wurden.

Das ist leicht begründet: Alle Wissenschaft ist heute riskant. Manchmal ist sie es bloß in ökonomischer Hinsicht – etwa wenn mit großem Aufwand über viele Jahre Forschungen betrieben werden, die bei ihrem Abschluß aufgrund des Wegfalls früher leitender kultureller Paradigmata bedeutungslos geworden oder die überholt worden sind von einem Wechsel der Forschungsrichtung, den der tätige Forscher unverschuldet nicht wahrgenommen hat. Manchmal auch sind Forschungen zwar ökonomisch überhaupt nicht riskant, sondern eher vielversprechend, aber das Risiko liegt – wie bei genmanipuliertem Gemüse oder bei transgenen Versuchstieren – in den schwer abschätzbaren Folgen der heutigen Handlungen. In wieder anderen Fällen gibt es weder ökonomische noch ökologische Risiken, dafür jedoch bedrückende, die ganze Menschheit berührende humanethische Aspekte: so bei bestimmten Perspektiven der Embryonenforschung.

In bescheidenerem Umfang war dieser Sachverhalt auch früheren Zeiten nicht unvertraut. Deshalb suchten auch immer die jeweils Mächtigen, seien es Thron oder Altar, die Grenzen wissenschaftlichen Arbeitens und Erkennens festzulegen. Das ist ein bekanntes Phänomen der Wissenschaftsgeschichte. In der demokratischen Gesellschaft, bei der Transparenz als ein Grundpostulat gehandelt wird, das ihr Selbstverständnis konstituiert, können diese Grenzen nicht mehr angeordnet, sie müssen vielmehr öffentlich ausgehandelt werden.

Dieser Prozeß hat nichts mit der vielgerühmten, in der Forschung angeblich unentwegt gepflegten übergreifenden Diskussion zu tun. Dabei kann dahinstehen, ob es diese Diskussion tatsächlich gibt oder ob nicht eher ein Kritiker wie der Politiktheoretiker Wolf-Dieter Narr von der Freien Universität Berlin recht hat, wenn er die Idee, daß Forschung von lebendiger Diskussion zehre, als eine der "hehren Selbsttäuschungen der scientific community" bezeichnet, einer Gemeinschaft, "die vor allem eine Abschottungszunft darstellt". Tatsächlich handelt es sich um ein über diesen defizienten Zustand noch weit hinausweisendes Postulat, nämlich um die Forderung nach einem auf gesellschaftliche Akzeptanz zielenden Diskurs zwischen Forscher und Publikum, der in einem unablässigen Prozeß des sozialen Aushandelns geführt werden muß. Denn Wissenschaft drängt aufgrund ihrer gegenwärtigen Befindlichkeit selbst auf und in die Öffentlichkeit; diese kann ihr aber weder vom Forscher noch von dessen Publikum in angemessener Weise geboten werden, zumal Übersicht und Kontrolle im Wissenschaftssystem selbst bereits an Grenzen angelangt sind.

Dies wirft erst recht die Frage auf, ob die hochkomplexen natur- und technikwissenschaftlichen Prozesse überhaupt noch vermittelbar seien und ob – wenn sie es denn wären – die beteiligte Grundlagenforschung ein vitales Interesse habe, über mögliche, auch von ihr selbst letztlich nicht überschaubare Folgen ihrer Forschung aufzuklären. Das Verschweigen, die wortreiche Leerformel, die Ausflucht und die Lüge sind doch nicht nur Mittel der allgemeinen staatlichen Politik, sondern vermutlich auch – jedenfalls partiell – der Wissenschaftspolitik; die Aufklärung über Forschung ist aber letztlich nichts anderes als Wissenschaftspolitik.

Jenseits dieser immanenten Barriere bleibt immer noch die Frage nach der Kapazität und vor allem nach der Bereitschaft des Publikums zum Aushandeln. Denn wie bei Sparprogrammen des Fiskus, bei genossenschaftlichen Unternehmungen verschiedenster Art und allen Zumutungen aus der Idee des civil service dürfte sich auch hier eine Art konstruktives Sankt-Florians-Prinzip durchsetzen. Zwar: "Packen wir es an!" Aber: "Hannemann, geh du voran!"


Die Aufgabe der Mediatoren

Damit sind wir bei Grundfunktionen des Wissenschaftsjournalismus. Dessen Professionalität und mediale Präsenz entscheiden darüber, ob das Diktum "Die Deutschen, und nicht sie allein, besitzen die Gabe, die Wissenschaften unzugänglich zu machen" aus Johann Wolfgang von Goethes "Wilhelm Meisters Wanderjahre" zutrifft oder nicht. Der Wissenschaftsjournalist ist damit auch derjenige, der als einziger berufen ist und imstande sein sollte, die auseinanderdriftenden Partner wieder zusammenzuführen. Denn seines Amtes ist es, zum einen die Ergebnissse des Forschers, die dieser in der Regel nicht selbst vorraussetzungslos einsichtig machen kann, interpretierend an das Publikum weiterzureichen, zum anderen dessen Verständigungsschwierigkeiten, Ängste und Verdächtigungen dem Forscher so zurückzuspielen, daß dieser sie als legitim zu begreifen und seinem mediatorischen Botschafter eine angemessene Antwort wieder mit auf den Weg zurück zum Publikum zu geben vermag.

Diese Aufgabe erfordert zweifellos hohe ethische Qualitäten. Denn Erfolg und Anspruch auf Respekt wird der Wissenschaftsjournalismus nur erzielen können, wenn er tatsächlich jene Mittlerstellung anstrebt und erwirbt, die das Gebot der Stunde ist. Er darf sich auf keine Seite werfen. Weder darf er irgendeiner Art von Verdunkelungstaktik – beispielsweise im Namen der "Sicherung des Standortes Deutschland" – nachgeben, noch ist er gut beraten, wenn er sich zum Agenten demonstrativer Enthüllungen macht oder machen läßt. Er soll sich gewiß profilieren; aber sein eigentliches Profil liegt hinter den Interessen von Forschern und Abnehmern, denn beide sind sein Publikum und müssen von ihm geführt werden.

Die Wissenschaftspublizistik muß der Ort ihres Vertrauens und die Schaltstelle für alle deliberativen Ideen sein, also solcher des Beratschlagens, des Überlegens und Bedenkens. Denn bei dem erwähnten Aushandlungsprozeß wird es kaum jemals zu einem Konsens kommen; dafür sind die Interessen zu gegensätzlich. Das bedeutet, daß letztlich das politische System entscheiden muß, welches Risiko es einzugehen bereit ist. Der Wissenschaftsjournalist ist weder in der Position noch aufgefordert, als Delegatar für das politische System aufzutreten. Er hat dafür zu sorgen, daß die Deliberation zwischen dem Forscher und seinem Publikum wie auch zwischen diesen Partnern und der Politik nicht abbricht, weil man die Aushandlung voreilig an das Erfordernis von Konsens geknüpft hat. Er muß allerdings für die Legitimität der politischen Entscheidung bei Uneinigkeit von Wissenschaft und Öffentlichkeit insoweit sorgen, als er dafür geradesteht, daß abweichende Antworten publiziert und interpretiert, damit verstanden und folglich ernst genommen werden. Mehr ist nicht nötig. Der Rest ist die Tat unserer Politik.

So bedeutsam der Wissenschaftsjournalismus auch ist, er bedarf sicherlich der Ermunterung und Ermutigung. Denn es ist angesichts der geschilderten Bedingungen grotesk, daß der Wissenschaftsjournalist keineswegs – trotz der überdurchschnittlichen Haltung und Leistung, die seine Aufgabe von ihm verlangt – in seiner community auch überdurchschnittlich angesehen ist: Feste Stellen in den Medien sind rar, und die angestellten wie die freien Fachjournalisten müssen um Druckseiten und Sendezeiten kämpfen.

Als ich seinerzeit als Vorsitzender des Wissenschaftsrates meine erste Pressekonferenz gab, war ich verwundert und begeistert über das jugendliche Alter der anwesenden Journalisten. Mein Hochgefühl wurde allerdings schnell durch den Hinweis eines Referenten gedämpft, daß die Zeitungsredaktionen regelmäßig die Anfänger zu Veranstaltungen des Wissenschaftssystems schicken würden, da sich dort nur Langweiliges ereigne. Es ist dies die Haltung, mit der man einstmals Unteroffiziere zu Pädagogen gemacht und für Schulanfänger bestimmt hat, weil man deren Ansprüche als noch unbedeutend erachtete.

Die Verlagsgruppe, zu der diese Zeitschrift gehört, vergibt alljährlich den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus; er wird vielleicht helfen, derlei Fehlbewertungen zu korrigieren. Er sollte aber auch die Öffentlichkeit auf die staatspolitische Funktion des Wissenschaftsjournalismus aufmerksam machen. Ausgezeichnet wird – nach der freien Journalistin Barbara Hobom 1995 und Herbert Cerutti von der "Neuen Zürcher Zeitung" 1996 – in diesem Jahr wiederum eine freie Journalistin, die Biologin Vivian Marx aus Frankfurt, für ihre sachliche und zuverlässige Berichterstattung; derweil ist die neuerliche Ausschreibung schon wieder offen.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 1997, Seite 105
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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