Umwelt: Emiliania huxleyi – die Grenzen der Toleranz
Nur etwa fünf Tausendstel Millimeter misst die Mikroalge Emiliania huxleyi im Durchmesser, bildet aber mit Quadrillionen von Artgenossinnen riesige Algenteppiche in den Weltmeeren, deren Lichtreflexionen in Phasen massenhafter Vermehrung ("Algenblüte") sogar von Satelliten aus sichtbar sind. Sie trägt eine Hülle aus filigranen Kalkplättchen, und ihre fossilen Überreste sammelten sich gemeinsam mit denen anderer Kalkalgen in den letzten 200 Millionen Jahren zu Sedimenten von mehreren hundert Meter Dicke. An vielen Küsten ragen diese heute als Kalkfelsen aus dem Meer. Wegen ihrer Eigenschaften und ihrer Verbreitung gilt Emiliania huxleyi, kurz Ehux genannt, als wichtigste Kalkalge der Welt: Unter etwa 200 heute lebenden Arten planktonischer Kalkalgen ist sie die häufigste. Doch ihre Fähigkeit, Kalk zu bilden, ist in der Zukunft gefährdet.
Schuld daran trägt der stetig wachsende Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre. Als unmittelbare Folge davon lösen sich in den Weltmeeren schon heute jährlich etwa zwei bis drei Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Da das Wasser mit dem Gas zu Kohlensäure reagiert, wird es saurer. Außerdem steigen die Temperaturen, auch in den Ozeanen. Das macht vielen Meeresbewohnern Schwierigkeiten, weil ihr Organismus nicht damit umgehen kann oder weil ihre Nahrungsgrundlage oder ihr Lebensraum beeinträchtigt werden. ...
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