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Krebsmedizin: Fortschritte in der Brustkrebstherapie
Eine effektivere Behandlung, die auf den individuellen Tumor zugeschnitten ist – diesen Wunschtraum helfen die neuesten zielgerichteten Medikamente zu erfüllen.
Die schlechte Nachricht zuerst: Brustkrebs ist in Nordamerika wie in Deutschland die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen und führt in Nordamerika hinter Lungenkrebs, in Deutschland vor Darmkrebs die weibliche Krebstodesstatistik an. Die gute Nachricht: Die Überlebensrate steigt beim Mammakarzinom seit den frühen 1990er Jahren stark an, so dass es seinen hohen Rang in der Todesstatistik einbüßen könnte. Nichts würde uns Kliniker mehr freuen.
Die viel günstigeren Gesamtaussichten bei Brustkrebs rühren zum Teil daher, dass er früher entdeckt wird, unter anderem weil Frauen das verstärkte Angebot zur Früherkennung wahrnehmen. Brustkrebspatientinnen profi- tieren zudem von der intensivierten Forschung: Diese führt zu einem wesentlich besseren Verständnis der Erkrankung und zu einem breiteren Spektrum therapeutischer Möglichkeiten, die der behandelnde Arzt der individuellen Situation angepasst auswählen und kombinieren kann.
Ein Erfolg der letzten zehn Jahre sind Wirkstoffe, die sich zielgenau gegen bestimmte kritische Moleküle von Tumoren richten. Brustkrebs war hierbei die erste bösartige Geschwulstform, für die mit Trastuzumab (Handelsname Herceptin) eine solche Therapie auf den Markt kam. Dieser Antikörper wurde 1998 in den USA und zwei Jahre später in der EU zugelassen. Sein Zielprotein, HER2 genannt, fördert ein aggressives Tumorwachstum. Vor der Einführung von Trastuzumab bedeutete ein Brusttumortyp, der HER2 – und somit die davon ausgehenden Signale – im Übermaß produziert, eine schlechte Prognose. Heute kann gerade dieser Typ mit vergleichsweise guten Überlebensaussichten einhergehen, da die Zahl wirksamer Waffen gegen Glieder der HER2-Signalkette weiter wächst.
Auch im kommenden Jahrzehnt sind große Fortschritte auf dem Gebiet der molekular gezielten Krebstherapien zu erwarten: Zahlreiche Substanzen werden derzeit bei Patienten oder im Tierversuch geprüft. Sie richten sich gegen ...
Die viel günstigeren Gesamtaussichten bei Brustkrebs rühren zum Teil daher, dass er früher entdeckt wird, unter anderem weil Frauen das verstärkte Angebot zur Früherkennung wahrnehmen. Brustkrebspatientinnen profi- tieren zudem von der intensivierten Forschung: Diese führt zu einem wesentlich besseren Verständnis der Erkrankung und zu einem breiteren Spektrum therapeutischer Möglichkeiten, die der behandelnde Arzt der individuellen Situation angepasst auswählen und kombinieren kann.
Ein Erfolg der letzten zehn Jahre sind Wirkstoffe, die sich zielgenau gegen bestimmte kritische Moleküle von Tumoren richten. Brustkrebs war hierbei die erste bösartige Geschwulstform, für die mit Trastuzumab (Handelsname Herceptin) eine solche Therapie auf den Markt kam. Dieser Antikörper wurde 1998 in den USA und zwei Jahre später in der EU zugelassen. Sein Zielprotein, HER2 genannt, fördert ein aggressives Tumorwachstum. Vor der Einführung von Trastuzumab bedeutete ein Brusttumortyp, der HER2 – und somit die davon ausgehenden Signale – im Übermaß produziert, eine schlechte Prognose. Heute kann gerade dieser Typ mit vergleichsweise guten Überlebensaussichten einhergehen, da die Zahl wirksamer Waffen gegen Glieder der HER2-Signalkette weiter wächst.
Auch im kommenden Jahrzehnt sind große Fortschritte auf dem Gebiet der molekular gezielten Krebstherapien zu erwarten: Zahlreiche Substanzen werden derzeit bei Patienten oder im Tierversuch geprüft. Sie richten sich gegen ...
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